Merck: Coronamedikament halbiert Risiko für sehr schwere Verläufe

Miami – Ein neues Coronamedikament des US-Pharmakonzerns Merck reduziert bei Risikopatienten einer klinischen Studie zufolge deutlich die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Verläufe. Man wolle sich so schnell wie möglich um den Einsatz in den USA bemühen und auch entsprechende Anträge bei Behörden weltweit stellen, teilte der auch unter dem Namen MSD bekannte Konzern heute mit. Die Arznei wird als Pille verabreicht.
In der Studie hätten Coronapatienten mit milden bis moderaten Symptomen, die mit einem Placebo behandelt wurden, in 14,1 Prozent der Fälle innerhalb von 29 Tagen ins Krankenhaus gemusst oder seien gestorben, erläuterte Merck. In der Patientengruppe, die mit dem Medikament Molnupiravir behandelt wurde, seien es mit 7,3 Prozent nur etwa halb so viele gewesen.
Die Zahlen basieren auf einer Auswertung der Daten von 775 Coronapatienten. Alle Probanden wiesen mindestens einen Risikofaktor auf, der einen schweren Verlauf wahrscheinlich macht. In der Testgruppe, die das Merck-Medikament erhielt, habe es im Studienzeitraum keine Todesfälle gegeben. Unterdessen seien acht Menschen gestorben, die das Placebo erhielten. Die Merck-Aktie sprang im vorbörslichen Handel heute zeitweise um rund acht Prozent hoch.
In der EU gibt es mit Remdesivir erst ein offiziell zugelassenes Coronamedikament. Einige andere werden aber dennoch schon eingesetzt, wie zum Beispiel Dexamethason und Antikörpermittel.
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