Merck legt feindliches Übernahmeangebot für Versum vor

Darmstadt – Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat offiziell ein feindliches Übernahmeangebot für den US-Halbleiterzulieferer Versum vorgelegt. Mit 48 Dollar je Aktie in bar entspreche die Offerte einem Unternehmenswert von 6 Milliarden Dollar (rund 5,3 Milliarden Euro), teilte Merck heute in Darmstadt mit. Gemessen am gestrigen Versum-Börsenschlusskurs sei das ein kräftiger Aufschlag von fast 24 Prozent, betonte der Dax-Konzern. Das Angebot laufe bis 7. Juni, eine Verlängerung der Frist sei jedoch möglich. Finanzierungszusagen von Banken für den Milliarden-Deal habe man bereits eingeholt.
Mit dem Schritt steigt Merck endgültig in ein Bieterrennen um Versum ein. Die Amerikaner hatten sich schon im Januar mit dem US-Konzern Entegris auf eine vier Milliarden Dollar schwere Fusion per Aktientausch geeinigt und das Angebot von Merck zunächst abgewiesen.
Die Deutschen lassen aber nicht locker und schrecken auch vor einer feindlichen Übernahme gegen den Willen des Versum-Managements nicht zurück. „Wir sind fest entschlossen, die Übernahme von Versum abzuschließen“, erklärte Merck abermals.
Der Konzern forderte die Versum-Aktionäre erneut dazu auf, gegen den Zusammenschluss mit Entegris zu stimmen. Ein endgültiges Statement dazu sei bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht worden. Merck will mit der Versum-Übernahme das schwächelnde Geschäft mit Spezialchemie stärken und stärker auf die Elektronik-Industrie ausrichten.
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