Politik

Merkel nach G7-Schalte: Volle Unterstützung für die WHO

  • Donnerstag, 16. April 2020
/picture alliance, AP Photo
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Berlin − Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach der scharfen Kritik von US-Präsi­dent Donald Trump klar hinter die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ge­stellt.

Bei der von Trump einberufenen Videoschalte der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer (G7) habe Merkel betont, dass die Pandemie nur mit einer starken und koordinierten internationalen Antwort besiegt werden könne, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Schalte heute mit.

Hierfür habe sie der WHO sowie weiteren Partnern wie der Impfstoff-Allianz CEPI („Coa­li­tion for Epidemic Preparedness Innovations“) und der Globalen Impfallianz GAVI ihre volle Unterstützung ausgesprochen. Die Kanzlerin begrüße außerdem die Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, am 4. Mai eine Online-Geberkonferenz zu COVID-19 auszurichten, schrieb Seibert.

Vor dem Hintergrund der massiven weltwirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie habe Merkel zudem die Einigung der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure auf ein Schuldenmoratorium für Entwicklungsländer begrüßt und mit den G7-Partnern über weitere mögliche Maßnahmen diskutiert, teilte der Regierungssprecher mit.

Die Kanzlerin habe dabei die besondere globale Verantwortung für die Situation in Afrika und die Notwendigkeit schneller Unterstützung der afrikanischen Staaten unterstrichen.

Die US-Regierung hat derzeit turnusgemäß den Vorsitz der G7-Gruppe inne, zu der auch Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan gehören. Ein für Juni in den USA geplantes G7-Gipfeltreffen hatte Washington wegen der Pandemie abgesagt. Trumps Ankündigung, US-Zahlungen an die WHO trotz der Pandemie bis auf Weiteres zu stoppen, war international auf heftige Kritik gestoßen.

Der US-Präsident macht die Organisation für die Vielzahl an Toten in der Krise mitverant­wortlich. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus“ gespielt habe, hatte er erklärt.

dpa

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