Merkel verstärkt Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria

Berlin – Politik und Hilfsorganisationen haben die zugesagten deutschen Investitionen für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria positiv aufgenommen. Deutschland verstärke seine Unterstützung um 18 Prozent, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Berlin. Ein wichtiger Schwerpunkt der kommenden Jahre würden die Senkung von Mütter- und Kindersterblichkeit sowie Maßnahmen der Familienplanung sein.
Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim G7-Gipfel im französischen Biarritz eine Milliarde Euro für den Globalen Fonds zugesagt. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung würdigte Merkels „deutlichen politischen Willen, den drei Epidemien endlich ein Ende zu setzen“. Mit diesem Schritt trage Deutschland dazu bei, Millionen Menschenleben zu retten und Gesundheitssysteme nachhaltig zu stärken, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung, Renate Bähr.
Aids sei weltweit noch immer „Todesursache Nummer Eins von Frauen unter 50 Jahren“, sagte der Referent für Gesundheit bei der Kinderhilfsorganisation World Vision. „Es ist ein Fehler, zu glauben, wir hätten diese großen Armutskrankheiten schon besiegt. Nach signifikanten Erfolgen in der Bekämpfung schwächelt leider inzwischen die Bereitschaft der Geber, den großen Epidemien endlich den Garaus zu machen.“
Die Hilfsorganisation ONE bezeichnete den Globalen Fonds als „effektivste Waffe gegen die Armutskrankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria“. Die deutsche Zusage sei auch ein wichtiges Signal an die anderen Geberländer, betonte der Deutschland-Direktor von ONE, Stephan Exo-Kreischer.
„Wir begrüßen die Erhöhung des Beitrags durch Bundeskanzlerin Merkel, jedoch wäre eine höhere Summe seitens Deutschlands angemessener gewesen und hätte ein gutes und starkes Zeichen an die internationale Gemeinschaft gesendet“, sagte Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen Aids. Er betonte, der Globale Fond leiste für die Bekämpfung der drei großen Epidemien und die Stärkung der Gesundheitssysteme in vielen benachteiligten Ländern einen wesentlichen Beitrag. „Dass Deutschland als eines der global finanzkräftigsten Länder dem Globalen Fonds angemessen unterstützt ist eine unserer zentralen Forderungen", so Rüppel.
Am 10. Oktober findet in Lyon die Finanzierungskonferenz des Globalen Fonds statt. Für die kommende Finanzierungsperiode (2020 bis 2022) benötigt er den Angaben zufolge mindestens 14 Milliarden US-Dollar. Seit seinem Bestehen hat der Fonds laut Schätzungen dazu beigetragen, 27 Millionen Menschenleben zu retten. Knapp zwei Millionen davon gehen auf die bisherige finanzielle Unterstützung der Bundesregierung zurück.
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