Politik

Merkel verstärkt Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria

  • Montag, 26. August 2019
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Berlin – Politik und Hilfsorganisationen haben die zugesagten deutschen Investi­tio­nen für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria positiv auf­genommen. Deutschland verstärke seine Unterstützung um 18 Prozent, erklärte Bundes­entwick­lungsminister Gerd Müller (CSU) in Berlin. Ein wichtiger Schwerpunkt der kom­menden Jahre würden die Senkung von Mütter- und Kindersterblichkeit sowie Maßnah­men der Familienplanung sein.

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim G7-Gipfel im französischen Biar­ritz eine Milliarde Euro für den Globalen Fonds zugesagt. Die Deutsche Stiftung Weltbe­völkerung würdigte Merkels „deutlichen politischen Willen, den drei Epidemien endlich ein Ende zu setzen“. Mit diesem Schritt trage Deutschland dazu bei, Millionen Menschen­leben zu retten und Gesundheitssysteme nachhaltig zu stärken, sagte die Geschäfts­führe­rin der Stiftung, Renate Bähr.

Aids sei weltweit noch immer „Todesursache Nummer Eins von Frauen unter 50 Jahren“, sagte der Referent für Gesundheit bei der Kinderhilfsorganisation World Vision. „Es ist ein Fehler, zu glauben, wir hätten diese großen Armutskrankheiten schon besiegt. Nach sig­ni­­­­­fikanten Erfolgen in der Bekämpfung schwächelt leider inzwischen die Bereitschaft der Geber, den großen Epidemien endlich den Garaus zu machen.“

Die Hilfsorganisation ONE bezeichnete den Globalen Fonds als „effektivste Waffe gegen die Armutskrankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria“. Die deutsche Zusage sei auch ein wichtiges Signal an die anderen Geberländer, betonte der Deutschland-Direktor von ONE, Stephan Exo-Kreischer.

„Wir begrüßen die Erhöhung des Beitrags durch Bundeskanzlerin Merkel, jedoch wäre eine höhere Summe seitens Deutschlands angemessener gewesen und hätte ein gutes und starkes Zeichen an die internationale Gemeinschaft gesendet“, sagte Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen Aids. Er betonte, der Globale Fond leiste für die Be­kämpfung der drei großen Epidemien und die Stärkung der Gesundheitssysteme in vielen benachteiligten Ländern einen wesentlichen Beitrag. „Dass Deutschland als eines der global finanzkräftigsten Länder dem Globalen Fonds angemessen unterstützt ist eine unserer zentralen Forderungen", so Rüppel.

Am 10. Oktober findet in Lyon die Finanzierungskonferenz des Globalen Fonds statt. Für die kommende Finanzierungsperiode (2020 bis 2022) benötigt er den Angaben zufolge mindestens 14 Milliarden US-Dollar. Seit seinem Bestehen hat der Fonds laut Schät­zungen dazu beigetragen, 27 Millionen Menschenleben zu retten. Knapp zwei Millionen davon gehen auf die bisherige finanzielle Unterstützung der Bundesregierung zurück.

kna/may

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