Politik

Merkel wirbt für Nutzung der Corona-Warn-App

  • Montag, 22. Juni 2020
/picture alliance, Revierfoto
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Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat alle Bürger zum freiwilligen Nutzen der neuen Corona-Warn-App aufgerufen. Die Anwendung sei „ein wichtiger Helfer, wenn es darum geht, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbrechen“, sagte sie in ihrer wöchent­lichen Videobotschaft. „Je mehr mitmachen, desto größer ist dieser Nutzen.“

Merkel warb in dem vorgestern veröffentlichten Video um Vertrauen in den Datenschutz der App. Sie sichere die Privatsphäre, indem sie erzeugte Daten konsequent verschlüs­se­le. Geodaten würden nicht erhoben, Daten nicht zentral gespeichert. Die App sei zudem absolut freiwillig. „Es gibt keine Belohnung für die Benutzung und keinen Nachteil, wenn sich jemand dagegen entscheidet.“

Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App war am vergangenen Dienstag gestar­tet. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App ge­teilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufge­hal­ten haben. Dann kann man sich auch ohne Symptome auf Kassenkosten testen lassen.

Merkel sagte: „Die App kann nun unser Begleiter und Beschützer werden.“ Ohne diese technische Hilfe seien Gesundheitsämter weiterhin nur auf das Gedächtnis und die Aus­kunftsbereitschaft infizierter Menschen angewiesen. Die Kanzlerin mahnte zugleich: „Am wichtigsten bleibt es, neue Infektionen von vornhe­rein zu vermeiden.“ Dafür komme es nach wie vor auf das Verhalten an. Abstand halten, Händewaschen und das Tragen von Alltagsmasken blieben unerlässlich.

Die Bundesregierung zeigte heute unterdessen Verständnis für die Kritik gezeigt, dass die Corona-Warn-App auf älteren Smartphones nicht läuft. „Natürlich würde man sich wün­schen, dass (...) jeder mit jedem alten Smartphone damit arbeiten könnte, aber es gibt da technische Gründe, die durch ein politisches Wollen der Bundesregierung nicht wegzuwi­schen sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert heute in Berlin.

Die App nutze neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leis­teten. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren hätten die Entwickler an der App gear­beitet. „Sie läuft auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones“, sagte er.

Die Entwickler hätten zugesagt, noch einmal zu überprüfen, ob eine Steigerung möglich ist. Knapp eine Woche nach dem Start wurde die Corona-Warn-App nach Seiberts Anga­ben inzwischen bereits 11,7 Millionen mal heruntergeladen.

dpa

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