Migranten leiden häufiger unter depressiven Symptomen

Berlin – Migranten in Deutschland leiden häufiger unter depressiven Symptome als Nichtmigranten. Am höchsten ist die Prävalenz bei den Migranten der ersten Generation – unabhängig von der jeweiligen Staatsbürgerschaft. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des sogenannten NAKO Konsortiums im International Journal of Public Health (2023, DOI: 10.3389/ijph.2023.1606097).
Die Forscher analysierten Datensätze von über 200.000 Teilnehmern der NAKO Gesundheitsstudie in dem Zeitraum 2014 bis 2019. Von den 204.878 Teilnehmern waren über 83 % (170.770 Personen) Nicht-Migranten. Knapp 17 % (34.108 Personen) wurden der Kategorie „Personen mit Migrationshintergrund“ zugeordnet.
Eine erhöhte Belastung durch depressive Symptome ermittelte die Arbeitsgruppe bei allen Migranten und ihren Nachkommen im Vergleich zu Nicht-Migranten in Deutschland.
Eine detaillierte Analyse zeigte: 37,1 % der Migranten der ersten Generation mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit wurden der niedrigsten Einkommensposition zugeordnet und waren somit von relativer Armut bedroht, während nur 12,7 % der Nicht-Migranten von relativer Armut bedroht waren. Der Anteil der Befragten, die Arbeitslosigkeit meldeten, war bei Migranten und ihren Nachkommen am höchsten.
Bei der Betrachtung von Indikatoren für soziale Beziehungen zeigten drei von vier untersuchten Migrantengruppen ein höheres Risiko, sozial isoliert zu sein und einen höheren Prozentsatz an unzureichender emotionaler Unterstützung im Vergleich zu Nicht-Migranten.
Mangelnde emotionale Unterstützung wurde von fast jedem 5. Migranten der ersten Generation mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit angegeben, soziale Isolation von 17,7 % der Migranten der ersten Generation mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit.
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