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Milk-Crate-Challen­ge: Ärzte warnen vor schweren Gesundheitsrisiken

  • Donnerstag, 26. August 2021
/darkfoxelixir, stock.adobe.com
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Los Angeles – Das Klettern auf hohe Türme und Pyramiden aus Plastikkisten hat sich in Online-Portalen wie Tiktok zu einem Hype entwickelt. Mediziner warnen nun vor schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken der sogenannten Milk-Crate-Challenge.

Die Teilnehmer riskierten einen Sturz auf den Kopf und damit eine Hirnblutung, erklärte der Notfallme­diziner Chad Cannon vom Gesundheitssystem der University of Kansas gestern. Wenn „Sie auf der Milch­kiste landen, brechen Sie sich den Rücken und sind gelähmt“, fügte Cannon hinzu.

Bei der Milk-Crate-Challenge werden Plastikgitterkisten zu wackligen und möglichst hohen Konstruk­tio­nen gestapelt und dann ungesichert erklommen. Nach dem Aufkommen dieses Trends wurden online eine Reihe von Fotos und Videos von bösen Stürzen und Verletzungen veröffentlicht.

Der Gesundheitsdienst der Stadt Baltimore hob hervor, die Krankenhäuser im Land seien schon stark durch die Coronapandemie belastet und bräuchten nicht auch noch Schwerverletzte durch die Kisten­kletterei.

„Angesichts der steigenden COVID-19-Krankenhausaufenthalte im ganzen Land klären Sie bitte mit Ihrem örtlichen Krankenhaus, ob es ein Bett für Sie hat, bevor Sie sich an der Milk-Crate-Challenge versuchen“, twitterte der Gesundheitsdienst.

Ein Twitter-Nutzer gab zu bedenken, dass die medizinische Versorgung nach einem Unfall mit den Kisten nicht für jeden kostenfrei sei. „Die Leute tun so, als hätten sie die beste Krankenversicherung“, echauffier­te sich der Nutzer namens @ogmike.

„Star-Trek“-Darsteller George Takei regte sich online auf, dass manche Menschen Angst vor einer Corona­impfung hätten, aber auf gefährliche Kistentürme kletterten. „Ihr macht die Milk-Crate-Challenge, aber lasst Euch nicht impfen. Verstehe“, kommentierte der Schauspieler sarkastisch.

In den Online-Netzwerken Twitter und Instagram waren gestern weiterhin Einträge unter dem Schlag­wort #milkcratechallenge zu finden. Bei Tiktok blieb die Suche hingegen ergebnislos.

Das Schlagwort stehe möglicherweise im Zusammenhang „mit Verhalten oder Inhalten, die unsere Richtlinien verletzen“, hieß es bei der Suchanfrage in einem Hinweis des Online-Netzwerks. „Sichere und positive Erlebnisse zu bieten, ist Tiktoks oberste Priorität.“

In der Vergangenheit gab es bereits andere gefährliche Trends in Online-Netzwerken wie etwa die Tide-Pod-Challenge. Dabei bissen die Teilnehmer vor laufender Kamera auf Kapseln mit flüssigem Wasch­mittel und riskierten damit schwere Vergiftungen.

afp

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