Millionen ältere Menschen haben Suchtproblem

Berlin – Die Zahl älterer Menschen mit Alkohol-, Tabak- oder Medikamentenproblemen geht nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in die Millionen. Ein Grund dafür sei der demografische Wandel, durch den auch die Anzahl der älteren Menschen in der Gesellschaft steige, sagte eine Sprecherin des Vereins. „Menschen ändern zudem selten ihr Trinkverhalten, wenn sie älter werden.“
Belastbare Daten gebe es aber nur wenige, sagte die Sprecherin. So führe etwa der Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) eine regelmäßige Erhebung zum Suchtmittelkonsum in der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands durch. Allerdings umfasse die höchste Altersgruppe nur Menschen zwischen 60 und 64 Jahren. In diesem Bereich misst die ESA – auf Basis von Daten aus dem Jahr 2015 – bei 25,2 Prozent einen riskanten Konsum von Alkohol. In den beiden Gruppen 40 bis 49 Jahre und 50 bis 59 Jahre liege der Wert bei 21,5 Prozent.
Der Körper nehme Alkohol im Alter auch anders auf, sagte die Sprecherin weiter. So würden etwa die Organe die Substanz langsamer abbauen. „Der ältere Körper setzt sich größeren Risiken aus, wenn er das Nervengift Alkohol aufnimmt.“ Zudem nähmen viele Menschen auch Medikamente, deren Wirkung durch Alkohol verändert werden könne.
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