Hochschulen

Millionen für Forschungsprojekt zur Betreuung Demenzkranker

  • Freitag, 21. Juli 2017

Rostock/Greifswald – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt „Unterstützung älterer Menschen mit kognitiven Beeinträchti­gungen während und nach dem Krankenhausaufenthalt“ mit rund 1,7 Millionen Euro. In Akutkrankenhäusern zeigen mehr als 40 Prozent der über 65-jährigen Patienten kognitive Beeinträchtigungen, die während des Krankenhaus­aufenthaltes zu Problemen führen können.

„Menschen mit Demenz fühlen sich in der ungewohnten Umgebung des Krankenhauses häufig orientierungslos, sie entwickeln Ängste und es kommt häufig zu einer kogniti­ven Verschlechterung während des Krankenhausaufenthaltes. All dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wiederaufnahmen und vorzeitiger Heimeinweisung in dieser Patientengruppe“, erläuterte der Projektleiter René Thyrian vom Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Rostock/Greifswald.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines umfassenden Entlassungsmanagements über die Krankenhausgrenzen hinweg bis in die Versorgung durch den niedergelasse­nen Hausarzt. „Der Versorgungsbedarf der Patienten sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfasst werden, um so die Rückkehr von Patienten mit kognitiven Beeinträch­ti­gungen aus dem Krankenhaus in die Häuslichkeit optimal vorbereiten zu können“, so Thyrian.

Dazu wollen die Wissenschaftler einen poststationären Behandlungs- und Betreuungsplan erarbeiten. Speziell qualifizierte Fachkräfte sollen diesen Plan umset­zen und den Prozess begleiten. Außerdem wird untersucht, wie dieses Konzept in die Versorgungspraxis überführt werden kann. 

Das Projekt startet Anfang August und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Neben dem DZNE Standort Rostock/Greifswald sind die Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health des Instituts für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald, das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Evangelischen Klinikums Bethel sowie das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf beteiligt.

„Langfristiges Ziel ist es, Belastungen für die Patienten zu reduzieren und einen pro­blem­losen Übergang aus dem Krankenhausaufenthalt in die eigene Häuslichkeit zu ermöglichen“, erklärte Wolfgang Hoffmann, Standortsprecher des DZNE Rostock/Greifs­wald.

hil

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