Millionen Mädchen in Nigeria sollen HPV-Impfung erhalten

Abuja/Genf – In Nigeria sollen Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) der Typen 16 und 18 erhalten. Das teilte die Weltgesundheitsorganisaton (WHO) mit. Die beiden HPV-Typen sind laut der WHO für rund 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich.
In Nigeria ist Gebärmutterhalskrebs die dritthäufigste Krebserkrankung und die zweithäufigste Krebstodesursache bei Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren. Im Jahr 2020 – dem letzten Jahr, für das Daten verfügbar sind – verzeichnete das Land 12.000 neue Fälle und 8.000 Todesfälle durch die Erkrankung.
Während der Einführungsphase soll eine fünftägige Massenimpfkampagne in Schulen und Gemeinden stattfinden. Danach soll der Impfstoff in die Routineimpfungen aufgenommen werden. Diese zweite Phase der Einführung des Impfstoffs soll im Mai 2024 in 21 Bundesstaaten beginnen.
Der Impfstoff wird vom nigerianischen Gesundheitsministerium mit Unterstützung von Gavi, der Vaccine Alliance, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation und anderen Partnern kostenfrei bereitgestellt.
Mit Unterstützung des WHO-Länderbüros in Nigeria und anderer Partner wurden bisher über 35.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens geschult. In allen 4.163 Bezirken der 16 Staaten, die an der ersten Phase der Kampagne teilnehmen, wurden laut der WHO Impfstellen eingerichtet.
Mobile Impfstellen sollen zudem sicherstellen, dass auch abgelegene Gemeinden Zugang zu dem Impfstoff haben. „Dies ist ein entscheidender Moment in Nigerias Bemühungen, die Belastung durch Gebärmutterhalskrebs zu senken – eine der wenigen Krebsarten, die durch Impfung potenziell eliminiert werden kann“, sagte Walter Kazadi Mulombo, WHO-Vertreter in Nigeria.
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