Hochschulen

Millionenförderung für Würzburger Krebsforschung

  • Donnerstag, 28. September 2017

Würzburg – Der Europäische Forschungsrat fördert die Krebsforschung in Würzburg über einen ERC Starting Grant mit rund 1,5 Millionen Euro. Die Mittel gehen an die Arbeitsgruppe des Würzburger Molekularbiologen Elmar Wolf. In dem Projekt „Targeting the Oncogenic Function of Myc in vivo” geht es um eine Myc-basierte Tumortherapie.

Myc-Proteine sind für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von gesundem Gewebe unerlässlich. Sie binden im Zellkern ans Erbgut und aktivieren dort gezielt Gene. Allerdings spielen sie auch eine zentrale Rolle bei der Entstehung eines Großteils aller Tumore des Menschen. „Ausgangspunkt unserer Arbeiten war die Beobachtung dass bei einem Großteil aller Tumore mehr Myc-Eiweiße hergestellt werden als in gesunden Körperzellen“, erläuterte Wolf.

Daher wollte seine Arbeitsgruppe zunächst herausfinden, ob diese Überdosis an Myc-Eiweißen in Krebszellen die gleiche Wirkungsweise hat, wie Myc-Eiweiß in gesunden Zellen. Sie fanden heraus, dass Myc in Krebszellen andere Gene aktiviert als in gesunden Zellen.

„Bislang glaubte man, dass Myc-Proteine nicht als Angriffspunkt in der Tumortherapie nutzbar sind, da sich ihre Wirkungsweise in gesundem und Krebsgewebe stark ähnelt. Jetzt wissen wir, dass Myc in Krebszellen völlig neue Funktionen übernimmt. Das erlaubt es uns hoffentlich, diese krebserzeugenden Eigenschaften gezielt anzugreifen“, so Wolf. Mit den Mitteln des ERC Starting Grant will die Arbeitsgruppe nun im Tiermodell neue Tumortherapien entwickeln.

hil

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