Politik

Millionenhilfen sollen Geburtskliniken in Rheinland-Pfalz stabilisieren

  • Mittwoch, 5. April 2023
/Rattanachat, stock.adobe.com
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Mainz – Die 29 Geburtsstationen in Rheinland-Pfalz sollen in diesem und dem nächsten Jahr mit je rund 5,78 Millionen Euro stabilisiert werden. Die Zuwendungen reichen von etwa 43.000 Euro für das Klinikum der Stadt Ludwigshafen bis zu rund 359.000 Euro für das Klinikum Idar-Oberstein.

„Das Geld lindert die größte ökonomische Not“, sagte Ministerialdirektor Daniel Stich (SPD) aus dem Gesund­heitsministerium heute in Mainz. „Es löst die Probleme aber nicht an der Wurzel.“ Dafür sei die geplante Struk­turreform der Krankenhausfinanzierung notwendig.

Acht Kliniken, darunter Idar-Oberstein, seien mit 100.000 Euro besonders berücksichtigt worden. Der Grund: ohne sie wäre die flächendeckende Versorgung in dem ländlich geprägten Bundesland gefährdet. Der An­fahrtsweg für Schwangere wäre dann länger als 40 Minuten. Die übrigen 4,9 Millionen seien an alle 29 Kli­niken verteilt worden.

Zu den acht Kliniken gehören auch das Marienhausklinikum Eifel Bitburg, das Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg, der Standort St. Elisabeth Mayen des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein, das Städtische Kli­nikum Pirmasens, die Hunsrück Klinik kreuznacher diakonie Simmern, das Klinikum Mutterhaus der Borromä­e­rinnen Trier und den Standort St. Elisabeth Krankenhaus des Verbundskrankenhaus Bern­kastel/Wittlich.

Die Zahl der Geburtsstationen und Geburtshäuser habe sich seit 2009 halbiert, kritisiert der neue CDU-Frak­tionschef Gordon Schnieder. In einigen Regionen wie der Vulkaneifel gebe es gar keine mehr. Es sei zudem ein Risiko für Schwangere, wenn sie 40 Minuten und mehr bis zur nächsten Geburtsstation fahren muss.

Um eine Geburtsstation refinanzieren zu können, seien etwa 800 bis 900 Geburten pro Jahr notwendig, sagte Stich. In Rheinland-Pfalz hätten 14 der 29 Einrichtungen weniger als 900 Geburten pro Jahr und davon je drei weniger als 600 und 500 Geburten.

Stich sprach von einer „guten ausgewogenen Verteilung“ des Geldes und einer Sicherung der wohnortnahen Versorgung. „An den grundlegenden Problemen der ökonomischen Struktur arbeiten wir in einer Regierungs­kommission.“ Das „ehrgeizige“ Ziel von Bund und Ländern sei eine Krankenhausstrukturreform ab 2024.

Dessen ungeachtet bekomme Rheinland-Pfalz auch 2024 noch einmal 5,78 Millionen Euro vom Bund, um die Geburtsstationen zu stabilisieren. Dieses Geld soll dann auf Daten von 2023 verteilt werden. Ob alle 29 Stationen erhalten bleiben, könne er nicht garantieren, sagte Stich. Denn zum Problem der Finanzierung komme noch der Fachkräftemangel.

dpa

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