Millionenschwere Sammelklage im Fall Ischgl eingebracht

Innsbruck – Im Fall der Coronainfektionen im österreichischen Ischgl hat der Verbraucherschutzverein (VSV) kurz vor der Verjährungsfrist beim Landesgericht Innsbruck eine Sammelklage für 121 Coronainfizierte eingebracht.
Nach Angaben des Vereins von heute hat die Klage gegen die Republik Österreich und das Land Tirol einen Streitwert von fast 3,4 Millionen Euro. Zusammen mit den schon anhängigen und neuen Individualklagen von Rechtsschutzversicherten würden nun rund sieben Millionen Euro geltend gemacht. Die dreijährige Verjährungsfrist für Ansprüche auf Schadenersatz läuft laut VSV in den nächsten Tagen ab.
In der Sammelklage wegen Versagens der Behörden seien Betroffene aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Niederlande, Finnland, Norwegen, Dänemark, Polen und den USA gebündelt. „Wir werden für eine saubere juristische Abklärung sorgen und hoffen, dass letztlich Schadenersatz geleistet wird“, so Vereinschef Peter Kolba.
Der Wintersportort Ischgl galt im März 2020 als Hotspot für die Verbreitung des Virus in Teilen Europas. Die juristische Aufarbeitung dauert seit Jahren an. Die Behörden behaupten, beim damaligen Kenntnisstand verantwortlich gehandelt zu haben. Die Kläger sehen ein Versagen der Behörden, die nicht rechtzeitig vor der Gefahr des Virus gewarnt hätten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: