Ausland

Ministerium: Legionellen Ursache von Lungenkrankheit in Argentinien

  • Montag, 5. September 2022
/Kateryna_Kon, stock.adobe.com
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San Miguel de Tucumán – Ein Ausbruch einer zunächst unidentifizierten Lungenkrankheit in einer argentini­schen Privatklinik ist nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums nun doch auf Legionellen zurück­zuführen. Dies teilte die Behörde der Provinz Tucumán auf einer Pressekonferenz mit Argentiniens Gesund­heits­ministe­rin Carla Vizzotti mit.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich auf Twitter erleichtert über die neuen Erkennt­nisse: „Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt.“ „Sehr gut. Der Ausbruch in Argentinien wurde aufge­klärt“, schrieb der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin auf Twitter. „Es waren doch Legionellen. Aber keine pandemische Gefahr.“

Legionellen können bei Menschen Krankheiten von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungen­entzündungen auslösen. Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne.

Das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán meldete bis einschließlich vergangenen Samstag vier Tote und sieben Erkrankte mit schwerer Lungenentzündung. Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz Médica in San Miguel de Tucumán. Tests beim renommierten Malbrán-Institut auf COVID-19, Hantavirus und mehrere Legionellenstämme waren zunächst negativ ausgefallen.

Die Behörden in Tucumán hatten die Fälle an die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (Paho) gemel­det. Demnach klagten die ersten Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und Bauch­schmerzen sowie Atemnot.

Bei mehreren der Betroffenen handelte es sich um Pflegekräfte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehörten alle Patienten zur Risikogruppe. Sie waren Raucher oder hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegs­er­krankungen, Adipositas, Diabetes und Bluthochdruck.

dpa

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