Ausland

Drei Tote in Argentinien durch unidentifizierte Lungenkrankheit

  • Freitag, 2. September 2022
/Cla78, stock.adobe.com
/Cla78, stock.adobe.com

Buenos Aires – Die Behörden in Argentinien suchen nach der Ursache für mehrere Fälle von schwerer Lun­gen­entzündung in einer Privatklinik. Drei Menschen sind bislang gestorben, sechs weitere Patienten zeigten ähnliche Symptome und wurden behandelt, wie das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán mitteilte.

Tests beim renommierten Malbrán-Institut auf COVID-19, Hantavirus, Grippeviren der Typen Influenza A und B und mehrere Legionellenstämme fielen zunächst negativ aus. Weitere Tests auf verschiedene Viren und Bakte­rien sollten folgen.

„Es ist viel zu früh zu spekulieren. Jetzt muss einfach die Diagnostik abgewartet werden“, schrieb der Infektio­loge Leif Erik Sander von der Charité Berlin auf Twitter. „Aber die Tatsache, dass medizinisches Personal be­troffen ist, lässt zumindest aufhorchen.“ Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz Médica in San Miguel de Tucumán.

Die Behörden in Tucumán meldeten die Fälle an die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (Paho). Dem­nach klagten die ersten Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und Bauch­schmerzen sowie Atemnot. Bei mehreren der Betroffenen handelte es sich um Pflegekräfte.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehörten alle Patienten zur Risikogruppe: Sie waren Raucher oder hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck. Ob eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist, war zunächst unklar. Bislang entwickelten die Kontakt­personen der Erkrankten allerdings keine Symptome.

Bei den drei Verstorbenen handelt es sich den Angaben zufolge um zwei Pflegekräfte und eine 70-jährige Patientin, die für eine Operation in die Klinik eingeliefert worden war.

Vorgestern hatte der Gesundheitsminister gesagt, neben einem Krankheitserreger würden auch mögliche „toxische" und „umweltbedingte Ursachen" geprüft. Untersucht würden das Wasser und Klimaanlagen.

afp/dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung