Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit Maßnahmen gegen SARS-CoV-2 zufrieden

Augsburg/München – Die Beschäftigten im Gesundheitswesen sind mit den von Krankenhäusern und dem Staat ergriffenen Maßnahmen in der Coronapandemie überwiegend zufrieden und werten das Maß an Unterstützung und Schutz als auch die Qualität der Versorgung von Patienten mit und ohne SARS-CoV-2-Infektion positiv.
Das zeigt eine Untersuchung an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience veröffentlicht (DOI: 10.1007/s00406-020-01183-2).
Im Rahmen der Analyse haben die Wissenschaftler 3.669 Beschäftigte im Gesundheitswesen in ganz Deutschland zu ihrer subjektiven Belastung und Stress angesichts der Pandemie mittels einer Online-Befragung anonym untersucht. Sie fragten auch, wie die Beschäftigten die Informationspolitik und die vom Staat und dem jeweiligen Krankenhaus ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen einschätzen.
Die Umfrage fand zwischen dem 15. April und dem 1. Mai 2020 statt. Von den Befragten waren 61 Prozent Frauen und 39 Prozent Männer. 2,8 Prozent der Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, 26,5 Prozent gehörten zu COVID-19-Risikogruppen aufgrund von Vorerkrankungen, Alter, oder aus anderen Gründen.
Im Durchschnitt leisteten die Befragten circa zwei Überstunden seit Beginn der Pandemie, behandelten im Schnitt circa drei Patienten mit COVID-19 und berichteten, dass durchschnittlich 1,2 Freunde oder Familienmitglieder positiv auf COVID-19 getestet worden waren.
Alle Befragten äußerten Belastung durch subjektiven mentalen Stress, Sorgen um die persönliche Zukunft und die Gesundheit von Familienangehörigen sowie Angst, sich mit dem Virus anzustecken und es an Familie und Freunde zu übertragen. Insgesamt sind die Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen laut der Unfrage mit dem Krisenmanagement aber überwiegend zufrieden.
Auch die Fragen nach der Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung wurden überwiegend positiv beantwortet. Die Befragten gaben nur selten die Antwort, sich von ihrem Arbeitgeber sehr im Stich gelassen zu fühlen und zeigten sich in der Mehrzahl willig, nach der Pandemie weiter im Gesundheitswesen arbeiten zu wollen.
„Insbesondere für Pflegende und für Mitarbeitern in COVID-19-Risikobereichen sollte es niederschwellige Angebote zum Erkennen von beginnenden stress-assoziierten Erkrankungen und dem Erhalt der psychischen Gesundheit geben,“ sagte der Studienautor Alkomiet Hasan.
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