Gesundheitsberufe häufig wegen COVID-19 krankgeschrieben

Berlin – Beschäftigte im Gesundheitswesen und in sozialen Berufen bekamen im Juni überdurchschnittlich häufig eine Arbeitsunfähigkeit (AU) aufgrund eines COVID-19-Verdachts bescheinigt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor.
Im Juni verzeichneten die Betriebskrankenkassen demnach unter all ihren rund vier Millionen Mitgliedern 650 AU-Fälle, bei denen das Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde. Hinzu kamen 800 Fälle, bei denen zwar eine AU ausgestellt, jedoch kein Virus festgestellt werden konnte. Wie viele Gesundheitsfachkräfte darunter waren, geht aus den Zahlen nicht hervor.
Insgesamt wurde covidbedingt an mehr als 11.600 Tagen nicht gearbeitet. Bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen traten im Juni 5,5 AU-Fälle je 10.000 Beschäftigte auf. Dabei fielen pro 10.000 Angestellten rund 47 Arbeitstage aus. In den meisten Branchen waren es deutlich weniger: Meist um die drei Fälle auf 10.000 Mitarbeiter.
In Pflegeheimen waren es im Juni acht AU-Fälle pro 10.000 Arbeitnehmer. Mit mehr als 87 ausgefallenen Arbeitstagen liegt das Heimpersonal im Branchenvergleich an der Spitze. Dieser Trend ist nicht neu. Bereits in den vergangenen Monaten war der Krankenstand aufgrund eines Infektionsverdachts in diesen Berufsgruppen höher als in anderen.
Branchenübergreifend ist der Krankenstand jedoch weiterhin im Vergleich zu den Vorjahren niedrig. Besonders die Anzahl der Atemwegsinfekte sei gesunken, was der BKK-Dachverband auf die allgemeinen Maßnahmen zur Infektionsvermeidung, wie das Tragen von Masken oder das Arbeiten von zuhause, zurückführt.
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