Ärzteschaft

Montgomery fordert Regelversorgung für alle Flüchtlinge

  • Donnerstag, 29. Oktober 2015

Berlin – Eine Gesundheitskarte und die Regelversorgung für alle Flüchtlinge hat der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, gefordert. „Wir können als Ärzte die Patienten nicht unterschiedlich behandeln, je nachdem, ob sie Bundesbürger oder Asylbewerber sind“, sagte Montgomery heute in einer Videobotschaft.

Der BÄK-Präsident kritisierte, das sogenannte Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz reiche nicht aus, um alle Probleme bei der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen zu lösen. Der öffentliche Gesundheitsdienst sei mit den anstehenden Aufgaben bei der Flüchtlingsversorgung bisher überfordert. „Dafür kann er nichts, er ist von den Kommunen in den vergangenen Jahren ausgeblutet worden“, sagte Montgomery.

Die Gesundheitskarte sollten Flüchtlinge schon bei der Erstregistrierung erhalten – und mit der Karte alle Leistungen, die auch Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen erhalten. Dafür müsse die Politik die Einschränkungen des Asylbewerberleistungsgesetzes aufheben, so Montgomery. „Wir haben als Ärzte die Verpflichtung, alle Menschen gleich zu behandeln“, betonte der BÄK-Präsident.

Mit dem am 24. Oktober in Kraft getretenem Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz will die Bundesregierung die Zahl der ins Land kommenden Flüchtlinge vermindern und die in den vergangenen Wochen und Monaten aufgetretenen Verwaltungsprobleme bewältigen. Das Gesetz überlässt die Entscheidung über die Einführung einer Gesundheitskarte den Ländern. Sie können die gesetzlichen Krankenkassen verpflichten, gegen Kostenerstattung die Krankenbehandlungen bei den Asylbewerbern zu übernehmen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung