Charité-Ärzte behandeln Flüchtlinge in Berlin
Berlin – Flüchtlinge am Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) werden seit Montag von Ärzten der Charité versorgt. Lageso-Sprecherin Silvia Kostner sprach von einer „riesigen Verbesserung“ im Vergleich zur bisherigen Situation. Die Kosten trage das Land Berlin. Die Ärzte sollen von ehrenamtlichen Medizinern unterstützt werden, die bislang die Betreuung übernommen hatten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir jetzt die medizinische Situation der Flüchtlinge mit vereinten Kräften nachhaltig verbessern können“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité, Karl Max Einhäupl.
Am Lageso arbeiten jetzt laut Kostner jeweils zwei bis drei hauptamtliche Ärzte - sowohl Allgemeinmediziner als auch Kinderärzte. Die Versorgung am Lageso stand vielfach in der Kritik. Helfer und die Ärztekammer Berlin hatten eine mangelnde medizinische Betreuung der Flüchtlinge vor dem Lageso beklagt.
Positiv sei, dass nun die Räume einer ehemaligen Klinik genutzt werden können, sagte Kostner. Erst am Freitag sei die Klinik ausgezogen. „Am Wochenende wurde geputzt und am Montag konnten bereits die ersten Patienten behandelt werden.“ Laut Kostner gibt es auch eine Vereinbarung mit dem Bundeswehr-Krankenhaus, das bei Bedarf ebenfalls Ärzte stellen könne.
Die Charité betreut nach Angaben eines Sprechers auch Flüchtlinge in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Westend (Glockenturmstraße) und im Registrierungs- und Bearbeitungszentrum in der Bundesallee 171. Darüber hinaus bieten Charité-Experten psychologisch-psychiatrische Sprechstunden für traumatisierte Flüchtlinge an. Die Versorgung von Flüchtlingen in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Spandauer Schmidt-Knobelsdorf-Straße 31 hat die Charité an den ebenfalls kommunalen Klinikkonzern Vivantes übergeben.
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