Montgomery lehnt Positionspapier zum assistierten Suizid ab

Osnabrück – Die Bundesärztekamme (BÄK) lehnt das Positionspapier einiger Parlamentarier um Bundestagsvizepräsident Peter Hintze und den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zur Sterbehilfe entschieden ab. „Dieser Vorschlag mündet in die Freigabe einer aktiven Sterbehilfe”, sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Freitag. „Wer den assistierten Suizid auf diese Art und Weise rechtlich begründet, der macht ihn überhaupt erst gesellschaftsfähig”, kritisierte Montgomery. „Damit erlischt für mich ein wichtiger Schutz für alle Schwachen in unserer Gesellschaft wie Alte, Kranke und Demente.”
Das Eckpunktepapier, das die Unionsabgeordneten Hintze, Katherina Reiche (beide CDU) und Dagmar Wöhrl (CSU) sowie die SPD-Abgeordneten Lauterbach, Carola Reimann und Burkhard Lischka am Donnerstag vorgestellt hatten, erlaubt Ärzten unter bestimmten Voraussetzungen die Beihilfe zur Selbsttötung. Hintze nannte als Bedingungen, dass der Patient volljährig und voll einwilligungsfähig ist, unter einer organisch bedingten Krankheit leidet, die „irreversibel zum Tode” führt, und unter „schwerem Leidensdruck” steht.
Montgomery verwies darauf, dass der Deutsche Ärztetag 2011 mit Dreiviertel-Mehrheit beschlossen habe, dass Beihilfe zum Suizid keine ärztliche Aufgabe sei. Dieser Entscheidung sei eine vierjährige Debatte unter den Medizinern vorausgegangen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: