Ärzteschaft

Montgomery lehnt Positionspapier zum assistierten Suizid ab

  • Freitag, 17. Oktober 2014
Uploaded: 11.01.2013 15:49:59 by mis
Frank Ulrich Montgomery

Osnabrück – Die Bundesärztekamme (BÄK) lehnt das Positionspapier einiger Parlamen­tarier um Bundestagsvizepräsident Peter Hintze und den SPD-Gesund­heitsexperten Karl Lauterbach zur Sterbehilfe entschieden ab. „Dieser Vorschlag mündet in die Freigabe einer aktiven Sterbehilfe”, sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Freitag. „Wer den assistierten Suizid auf diese Art und Weise rechtlich begründet, der macht ihn überhaupt erst gesellschaftsfähig”, kritisierte Mont­gomery. „Damit erlischt für mich ein wichtiger Schutz für alle Schwachen in unserer Gesellschaft wie Alte, Kranke und Demente.”

Das Eckpunktepapier, das die Unionsabgeordneten Hintze, Katherina Reiche (beide CDU) und Dagmar Wöhrl (CSU) sowie die SPD-Abgeordneten Lauterbach, Carola Reimann und Burkhard Lischka am Donnerstag vorgestellt hatten, erlaubt Ärzten unter bestimmten Voraussetzungen die Beihilfe zur Selbsttötung. Hintze nannte als Bedin­gungen, dass der Patient volljährig und voll einwilligungsfähig ist, unter einer organisch bedingten Krankheit leidet, die „irreversibel zum Tode” führt, und unter „schwerem Leidensdruck” steht.

Montgomery verwies darauf, dass der Deutsche Ärztetag 2011 mit Dreiviertel-Mehrheit beschlossen habe, dass Beihilfe zum Suizid keine ärztliche Aufgabe sei. Dieser Entscheidung sei eine vierjährige Debatte unter den Medizinern vorausgegangen.

kna/EB

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