Vermischtes

Mückenatlas erfasst Verbreitung von Stechmücken

  • Freitag, 5. August 2016
Uploaded: 26.08.2015 15:23:47 by mis Mücke
Asiatische Tigermücke (aedes albopictus) /dpa

Berlin – Mit starken Niederschlägen und sommerlichen Temperaturen bietet die augen­blickliche Wetterlage ideale Fortpflanzungsmöglichkeiten für Stechmücken. Wann, wo und welche Arten von Mücken in Deutschland vorkommen, kartiert mit Hilfe interessierter Bürger der sogenannte Mückenatlas. Er ist 2012 gestartet.

Hintergrund ist, dass es in Deutschland vorher kein Überwachungs- oder Meldesystem über das Vorkommen medi­zinisch relevanter Stechmückenarten gab. Hinter dem Projekt stehen das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI).

„Durch die in Europa in den letzten Jahren zunehmenden Ausbrüche von von Stech­mücken übertragenen Krankheiten wie Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber sowie dem jüngsten Zikavirus-Ausbruch in Südamerika wurde die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt. Zur Risiko­abschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden inva­si­ven und einheimischen Arten“, erläuterte Doreen Walther vom ZALF und bittet um Mithilfe bei dem Projekt Mückenatlas.

Die Wissenschaftler konnten mit Hilfe der Mückenatlas-Einsendungen Ansiedlungen der asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus) in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen nachweisen. Die als poten­zieller Überträger von Krankheitserregern ungleich gefährlicher einzuschätzende asia­tische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde hingegen in Baden-Württemberg und Thü­ringen gefunden.

Bürger, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, sollen dem Mückenatlas intakte gefan­gene Mücken in kleinen Gefäßen zusenden.

Langfristig ist geplant, dem Mückenatlas vergleichbare Projekte für weitere Blutsauger und potenzielle Überträger von Krankheitserregern wie Zecken, Gnitzen, Kriebelmücken und Bremsen folgen zu lassen.

hil

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