Vermischtes

Forscher rechnen mit Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke

  • Montag, 10. April 2017
Tigermücke
/Jürgen-Fälchle, stock.adobe.com

Frankfurt am Main – Aufgrund des weltweiten Klimawandels wird sich die Asiatische Ti­ger­mücke nach Einschätzung von Experten weiter in den Norden Europas ausbreiten. Das Verbreitungsgebiet der verwandten Asiatischen Buschmücke, die bereits in Deut­schland heimisch ist, wird dagegen deutlich kleiner, wie Wissenschaftler des Sencken­berg For­schungsinstituts und der Goethe-Universität Frankfurt am Main einer Mitteilung zufolge anhand von Modellrechnungen herausfanden. Beide Mückenarten gelten als Überträger von verschiedenen Viren, die Infektions­krank­­heiten auslösen können. Dazu zählen Gelbfieber, Zika, Dengue, das West-Nil-Fieber oder Chikungunya-Fieber.

Tigermücken gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten im Mittelmeerraum. Zu­letzt wurde die Asiatische Tigermücke in Deutschland in Baden-Württemberg und Thüringen nach­ge­wiesen. Die Asiatische Buschmücke wurde bislang in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen gefunden.

Ein Forscherteam um den Frankfurter Parasitologen Sven Klimpel kommt anhand von Klimamodellen nun zu dem Schluss, dass sich die wärmeliebende Tigermücke weiter in den Norden Europas ausbreiten wird. Das Verbreitungsgebiet der Buschmücke werde hin­gegen deutlich kleiner. In Nord- und Osteuropa sei die Temperatur während der Win­termonate der entscheidende limitierende Faktor für die Tigermücke. Die Mücken seien zwar bis zu einem gewissen Grad an kältere Temperaturen angepasst. Liegen die Tem­peraturen aber unter der kritischen Grenze, überlebten ihre Eier nicht.

Durch den Klimawandel werden sich diese Grenzen nach Einschätzung der Forscher auf­grund milderer Winter weiter nach Norden verschieben. In Südeuropa werde die Ti­ger­mücke dagegen aufgrund der zunehmenden Sommertrockenheit dann nicht mehr so häufig sein.

Für die Buschmücke, die an kühlere Bedingungen besser angepasst ist, wird sich der Stu­die zufolge das Lebensgebiet mit geeigneten Klimabedingungen im Zuge des Klima­wandels verkleinern. „Dieser Mückenart wird es bei uns zukünftig schlicht zu warm“, er­klärte Klimpel.

afp

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