Politik

Müller mahnt zu stärkerem Kampf gegen Kinderarbeit

  • Freitag, 18. Januar 2019
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Berlin – Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat zum Start der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin einen stärkeren weltweiten Kampf gegen Kinderarbeit angemahnt. „Wir bauen unseren Wohlstand noch viel zu oft auf dem Rücken der Menschen in Entwicklungsländern auf“, sagte der CSU-Politiker.

Viele alltägliche Produkte wie Kaffee, Kakao und Baumwolle für Hemden würden unter untragbaren Arbeits­bedingungen oder mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt. Dies sei auch ein Weckruf an die Verbraucher, hinzuschauen, was man kaufe. „Schaut nicht nur auf die Politik, tut selbst etwas“, rief Müller auf der Agrarmesse Grüne Woche Besuchern zu. „Kauft keine Produkte, in denen Kinderarbeit steckt.“

Das Model Toni Garrn, die mit ihrer Stiftung Mädchen in afrikanischen Ländern stärken will, unterstrich: „Nur mit Bildung kommen sie aus der Armut heraus.“ Die meisten Mädchen besuchten jedoch allenfalls die Grundschule, dann müssten sie auf den elterlichen Feldern arbeiten anstatt zur Sekundarschule zu gehen. Ihr Ziel sei es, möglichst viele Mädchen in die Schulen zu bekommen, sagte Garrn.

„Beim ersten Stück Schokolade sollte man doch wissen, ob dafür Kinder in den Kakaoplantagen Westafrikas schuften mussten oder eben nicht“, sagte Müller. Es dürfe nicht sein, dass weiterhin Güter nach Europa importiert würden, in denen Kinderarbeit stecke. Sollte eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreichen, komme 2020 eine gesetzliche Regelung. Bei der Grünen Woche will das Ministerium über fairen Lebensmittelhandel informieren.

dpa

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