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Müttergenesungswerk sieht Rehakliniken in Gefahr

  • Dienstag, 28. Juni 2022
/juananbarros, stock.adobe.com
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Berlin – Das Müttergenesungswerk (MGW) sieht die Zukunft seiner Krankenhäuser in Gefahr. Ab 1. Juli liefen Coronasonderzahlungen aus, obwohl weiterhin pandemiebedingte Maßnahmen finanziert werden müssten, kritisierte MGW-Geschäftsführerin Yvonne Bovermann heute in Berlin.

Diese fehlenden Mittel könnten für manche der gemeinnützigen Kliniken „der Todesstoß“ sein, da sie bereits chronisch unterfinanziert seien. Stark steigende Preise belasteten die Kliniken zusätzlich. Bovermann äußerte sich im Rahmen der MGW-Trägerkonferenz.

Bis Ende Juni würden Sonderzahlungen für Hygienemaßnahmen sowie im Falle einer geringeren Auslastung der Häuser gezahlt. Zusätzliche Kosten gibt es dem MGW zufolge aber auch nach dem 1. Juli.

Mahlzeiten im Zwei-Schicht-Betrieb oder kleinere Therapiegruppen, solche und andere Maßnahmen erhöhten den Aufwand, erläuterte Klinikleiter und MGW-Ausschussvorsitzender, Melcher Franck. In vielen Bundeslän­dern seien die Hygienemaßnahmen für die stationäre Vorsorge und Rehabilitation weiterhin vorgeschrieben.

Obwohl es aktuell keine behördlichen Belegungsgrenzen für Reha- und Vorsorgekliniken gibt, sei die Auslas­tung der Häuser nicht so hoch wie vor der Pandemie, erklärte Bovermann. Positive Coronatests führten zu vielen kurzfristige Absagen und Abreisen. Das Müttergenesungswerk forderte daher vom Bundesministerium für Gesundheit Ausgleichszahlungen bei ge­ringer Belegung und einen Hygienezuschlag.

Es gebe eine „Zahlungslücke“ bis September, sagte Bovermann. Dagegen sei die Nachfrage „extrem“, sagte Franck. Laut Zahlen des MGW liegt sie rund 30 Prozent höher als im Vorjahr. Der Klinikleiter beobachtet einen sehr viel höheren Unterstützungs- und Gesprächsbedarf als vor der Pandemie: „Die Belastungen der Familien, die in die Kliniken kommen, sind immens“.

Im Jahr 2021 waren 42.000 Mütter und 2.000 Väter in den über 70 vom Müttergenesungswerk anerkannten Einrichtungen zu Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen. Rund 3.100 pflegende Angehörige bekamen laut MGW eine Kur.

kna

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