Nach Cyberangriff bestehen weiterhin Einschränkungen

Berlin – Nach einem Cyberangriff auf den Krankenkassendienstleister Bitmarck müssen sich betroffene Krankenkassen weiter auf Einschränkungen einstellen. Das teilte das Unternehmen heute in einem „Update“ mit. Es sei „derzeit“ noch kein Ende der Störungen in Sicht, heißt es darin.
Auch wenn Bitmarck für erste Krankenkassen Zug um Zug wieder Services bereitgestellt habe und auch einige Kassen kaum von den Störungen beeinträchtigt seien, werde es „auf absehbare Zeit weiter zu beträchtlichen Einschränkungen im Tagesgeschäft kommen“.
Das liege daran, dass teilweise komplette Rechenzentren vom Netz genommen worden seien, gegebenenfalls einzelne Services noch einmal heruntergefahren werden müssten und das Wiederanlaufen einzelner Services mit erneuten temporären Serviceausfällen verbunden sei.
Auch müssten zur vollständigen Wiederherstellung des Normalbetriebs Notfalllösungen wieder auf die Regelarbeitsweise umgestellt werden, was zu kurzzeitigen Serviceausfällen führen könne, teilte Bitmarck mit.
Beeinträchtigungen gibt es seit dem 26. April. An dem Tag hatte Bitmarck bekanntgegeben, eine Cyberattacke identifiziert zu haben. Daraufhin waren Kunden- und interne Systeme vom Netz genommen worden.
Es soll – nach aktuellem Kenntnisstand – keinen Abfluss von Daten gegeben haben. Auch die in der elektronischen Patientenakte (ePA) hinterlegten Patientendaten seien durch den Angriff zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Diese unterlägen aufgrund der Gematik-Bestimmungen einem besonderen Schutz.
Zu den Services, die nach Angaben von Bitmarck wieder bereitstehen – oder es in Kürze sollen – zählen insbesondere die digitale Verarbeitung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) und der Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA). Der Fachdienst KIM steht seit dem 28. April wieder zur Verfügung.
Bitmarck arbeitet weiterhin an der Aufarbeitung des Vorfalls. Helfen sollen dabei interne und externe Sicherheitsexperten wie etwa Forensikern. Eng in die Analyse des Sachverhalts eingebunden sind demnach auch Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA). Bitmarck steht zudem „in enger Abstimmung“ mit Kunden, dem Bundesministerium für Gesundheit, Verbänden, der Gematik und weiteren Akteuren im Gesundheitsmarkt.
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