Vermischtes

Nach Millionenschaden durch Flut fast wieder Normalbetrieb in Klinik

  • Mittwoch, 13. Juli 2022
/picture alliance, Ralf Roeger
/picture alliance, Ralf Roeger

Eschweiler – Das Juli-Hochwasser im vergangenen Jahr hat das St.-Antonius-Hospital in Eschweiler komplett lahmgelegt. Zwei Kellergeschosse mit teuren Geräten standen unter Wasser. Das 400-Betten-Krankenhaus musste evakuiert werden.

Die Intensivpatienten wurden in einer dramatischen Rettungsaktion auf Tragen durch sieben Stockwerke nach unten gebracht und teilweise ausgeflogen. Ein Jahr später meldet das Hospital wieder „fast Normalbetrieb“.

Am Jahrestag der Katastrophe, dem 14. Juli, will Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Lau­mann (CDU) die Klinik besuchen. Er möchte sich ein Bild von den Flutschäden machen. Das St.-Antonius-Hospital war eines von drei Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen, die wegen der Flut nicht mehr an der stationären Versor­gung teilnehmen konnten.

An dem mitten in Eschweiler gelegenen Krankenhaus richtete das Hochwasser 2021 einen Schaden von 120 Millionen Euro an. Inzwischen seien alle medizinischen Untersuchungen wieder möglich, meldete das Lehr­krankenhaus der RWTH Aachen.

Doch wie vor der Flut sieht es noch nicht aus. Im Hauptgebäude wird die Sanierung wohl noch zwei Jahre dauern. Knapp 100 Millionen Euro bringt der Förderbescheid der Bezirksregierung zur Sanierung der Gebäu­deschäden. Entgangene Einnahmen des durch den gestoppten Betrieb von mehr als zehn Millionen Euro werden ausgeglichen.

Das Flüsschen Inde brachte die Flut. In der Nacht zum 15. Juli stieg das Wasser immer höher, erinnert sich Krankenhausgeschäftsführer Elmar Wagenbach. Die braune Brühe floss ins Untergeschoss, setzte alles unter Wasser. Die Urologie, das Energiezentrum, Labore und die Werkstatt – alles wurde zerstört. In der Strahlen­therapie ging ein teures MRT-Gerät kaputt, das erst eine Woche zuvor in Betrieb genommen worden war.

„Nach einigen Wochen wurde wieder ambulant behandelt“, berichtete Wagenbach. Im Oktober wurden wieder stationäre Patienten aufgenommen, der Betrieb normalisierte sich zunehmend. Das Hospital in katholischer Trägerschaft ist mit 1.400 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Eschweiler.

Auch andernorts wird in der 60.000-Einwohner-Stadt bei Aachen an die dramatische Flut erinnert: Im Rat­haus wird eine Ausstellung gezeigt (15.7. - 12.8.) mit Stimmen von Betroffenen und Helfern.

Auch ein Hochwasserdenkmal gibt es inzwischen, es wird am Samstag, 16. Juli, im Zentrum eingeweiht. An dem Bildhauerprojekt hatten Kinder und Jugendliche mitgearbeitet. Eine Schiefersäule zeigt den Höchststand der Flut von 3,70 Meter an. Nach den Sommerferien, am 12. August, veranstaltet die Stadt ein Fest „Eschweiler sagt Danke“ für Betroffene und Helfer.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung