Ärzteschaft

Von Flutkatastrophe betroffene KVen stellen Solidarität heraus

  • Donnerstag, 30. Dezember 2021
/picture alliance, Christoph Hardt, Geisler-Fotopress
/picture alliance, Christoph Hardt, Geisler-Fotopress

Düsseldorf – Als Sturmtief Bernd im Juli des Jahres über den Westen Deutschlands hinwegzog, hinterließ er ein Bild der Verwüstung. Die mit dem Unwetter einsetzende Flut zerstörte regional ganze Infrastruk­turen und machte auch vor der ambulanten medizinischen Versorgung nicht Halt.

In dieser Ausnahmesituation schufen die betroffenen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Rheinland-Pfalz kurzfristige Hilfsangebote und richteten Spendenkonten ein. Bei der KV Nordrhein kam so ein Betrag von mehr als 840.000 Euro zusammen, die KV RLP konnte mehr als 550.000 Euro verbu­chen.

„Das ist nicht nur eine stattliche Summe, sondern auch ein überwältigendes Zeichen kollegialer Solida­rität! Allen Spendern möchte ich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die großzügige Hilfe und Anteilnahme danken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein, Frank Bergmann.

Das Leid, das die Flut bei vielen Menschen verursacht hat, lasse sich zwar nicht ungeschehen machen – doch können die gesammelten Spenden zumindest einen Beitrag leisten, die oft existenzbedrohende Lage, in die viele Kolleginnen und Kollegen in Folge des Hochwassers geraten sind, ein wenig abzumil­dern, betonte Bergmann. Insgesamt wurden im Rahmen der Spendenzuteilung 28 Auszahlungsbescheide an von der Flut geschädigte Praxen vergeben.

Im Bereich der KV Nordrhein waren in Folge des Hochwassers rund 150 Arztpraxen gar nicht oder nur bedingt einsatzfähig. Die Betroffenen verfügten zwischenzeitlich weder über fließendes Wasser noch Strom. Am schwersten von den Schäden der Flut gezeichnet war die Region Aachen – dort insbesondere Stolberg und Eschweiler –, aber auch die Kreise Euskirchen, Rhein-Sieg, Rhein-Berg und Oberberg hatten stark unter den Wassermassen leiden müssen.

Laut KV ist der Praxis-Betrieb vielerorts weiter nur eingeschränkt möglich, da noch immer nicht alle Schäden in den betroffenen Regionen behoben werden konnten. Nach aktuellem Stand sind noch 24 Praxen in ihrem operativen Betrieb stark beeinträchtigt – insgesamt 32 Praxen sind derzeit von einem Ausweichstandort aus tätig.

Der KV RLP zufolge sind von der Flut 35 Praxen in Rheinland-Pfalz ganz zerstört oder so stark beschädigt worden, dass sie komplett funktionsunfähig waren. Allein 27 davon befinden sich im Kreis Ahrweiler, hieß es. Weitere 14 Praxen waren und sind laut KV derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie den Betrieb bis auf Weiteres nur sehr eingeschränkt leisten können.

Die KV RLP hat nach eigenen Angaben die 35 zerstörten Praxen mit einer Soforthilfe von jeweils 10.000 Euro unterstützt. KV-Mitglieder, deren Praxen teilweise zerstört sind, sollen Spenden in Höhe von jeweils 5.000 Euro erhalten.

Den verbleibenden Restbetrag des Spendenkontos will die KV zum Zweck der Unterstützung der Mitglie­der im Katastrophenfall an die Fürsorgefonds der Landesärztekammer RLP und der Landespsychothe­rapeutenkammer RLP überweisen.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung