Ausland

Nawalny kündigt Ende seines Hungerstreiks an

  • Freitag, 23. April 2021
Demonstranten halten Plakate mit der Aufschrift „Russland wird frei sein, Freiheit für politische Gefangene!“ während einer Demonstration zur Unterstützung des inhaftierten Oppositionsführers Navalny hoch./picture alliance, Alexander Zemlianichenko
Demonstranten halten Plakate mit der Aufschrift „Russland wird frei sein, Freiheit für politische Gefangene!“ während einer Demonstration zur Unterstützung des inhaftierten Oppositionsführers Navalny hoch./picture alliance, Alexander Zemlianichenko

Moskau – Der in einem Straflager inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalny hat das Ende seines seit mehr als drei Wochen andauernden Hungerstreiks angekündigt. „Ich beginne damit, meinen Hungerstreik zu stoppen“, schrieb der 44-Jährige im Internetdienst Instagram.

Mit der Aktion hatte der prominente Gegner von Staatschef Wladimir Putin seit dem 31. März gegen seine laut seiner eigenen Darstellung unzureichende medizinische Versorgung in der Haft protestiert.

Nawalny erklärte nun, mit dem Ende seines Hungerstreiks gebe er nicht seine Forderung auf, „den be­nötigten Arzt zu sehen“. Er beklagte wie schon vor Beginn seines Hungerstreiks, dass er in Teilen seiner Hände und Beine das Gefühl verliere. Nach eigenen Angaben leidet der prominente Häftling unter einem eingeklemmten Nerv im Rücken.

Gestern hatten die Ärzte Nawalnys den Oppositionellen eindringlich zur Beendigung des Hungerstreiks aufgerufen. Sie warnten, dass diesem der Tod drohe, sollte er die Aktion fortsetzen.

Tausende Menschen waren in den vergangenen Tagen in zahlreichen russischen Städten erneut aus Solidarität mit Nawalny auf die Straße gegangen. Dabei wurden nach Angaben der unabhängigen Be­obachtergruppe OVD-Info fast 1.800 Menschen festgenommen.

Nawalny hatte im August einen Anschlag mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe knapp über­lebt. Nach dem Anschlag, für den Nawalny den Kreml verantwortlich macht, wurde er nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde der Putin-Kritiker festgenommen und später wegen angeblicher Verstöße gegen Bewährungsauflagen zu mehr als zweieinhalb Jahren Lager­haft verurteilt.

afp

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