Negativzinsen sorgen für Verluste bei gesetzlicher Krankenversicherung
Berlin – Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet immer mehr die gesetzliche Krankenversicherung. Beim Gesundheitsfonds seien im vergangenen Jahr Negativzinsen in Höhe von 4,5 Millionen Euro angefallen, schreibt das Handelsblatt.
Betroffen seien auch die Krankenkassen. „Allein im ersten Halbjahr sind in der AOK-Gemeinschaft sechs Millionen Euro an Negativzinsen angefallen. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Zunahme um rund 25 Prozent“, sagte der Chef des Finanzmanagements beim Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Andreas Grein, der Zeitung.
Die Lage habe sich für alle Kassen in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt, bestätigte Thomas Thierhoff, Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Controlling bei der Techniker Krankenkasse.
Aus der Politik wurden Rufe laut, Sozialversicherungen lukrativere Geldanlagen zu ermöglichen. Der Unions-Sozialexperte Peter Weiß (CDU) forderte mehr Freiheit bei der Geldanlage für die Sozialversicherungen. „Auch Anlagen in Immobilien sollten möglich sein“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der rentenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Matthias Birkwald, regte ein „Gesetz zur Abschaffung der Negativzinsen für Sozialversicherungen“ an.
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