Vermischtes

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin fordert mehr Studien zur Prävention

  • Mittwoch, 19. Februar 2014

Halle –Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) hat mehr hochwertige Studien zum Nutzen und zum möglichen Schaden von Präventionsleistungen gefordert. Es bezieht sich dabei besonders auf die Hautkrebsfrüherkennung. „Neuseeländer und Australier haben weltweit das höchste Hautkrebsrisiko. Trotzdem gibt es dort kein allgemeines Früherkennungsprogramm.

Der Grund: Es fehlt der Nachweis, dass Hautkrebsfrüherkennung einen Nutzen hat“, hieß es aus dem Netzwerk. Mittlerweile nehme etwa jeder dritte Erwachsene die Untersuchung in Anspruch, ohne dass er sich darauf verlassen könne, davon zu profitieren. „Das Früherkennungs- Programm der gesetzlichen Krankenkassen wurde mit der Auflage eingeführt, dass seine Vor- und Nachteile durch den Gemeinsamen Bundesausschuss evaluiert werden. Das ist bis heute nicht geschehen“, kritisiert Ingrid Mühlhauser, Sprecherin des Fachbereichs Patienteninformation und -beteiligung im DNEbM.

In Deutschland sterben laut dem Netzwerk innerhalb von zehn Jahren von 10.000 Männern mittleren Alters etwa fünf an einem Melanom. Der Nachweis, dass Früher­kennung zumindest einen dieser fünf von 10.000 retten kann, würde sehr aufwendige Studien erfordern. Solche Studien seien aber wichtig, weil es bei der Früherkennung immer auch Fehler wie falsche Verdachtsbefunde und Überdiagnosen gebe.

„Wie oft das vorkommt, wäre für Teilnehmer wichtig zu wissen“, so Mühlhauser. „Solange wir im Nebel stochern, müssen Teilnehmer über diese Unsicherheiten aufgeklärt werden, so wie es das Krebsplanumsetzungsgesetz fordert“, ergänzt Klaus Koch, Co-Sprecher des Fachbereichs Patienteninformation.

hil

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