Ärzteschaft

Netzwerk in Hessen gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung

  • Montag, 21. November 2016

Frankfurt – Ärzte, Psychotherapeuten und Mitarbeiter der Jugendhilfen wollen in Hessen enger zusammenarbeiten. Ziel ist es, Kindeswohlgefährdung und -vernachlässigung wirk­sam vorzubeugen. Mitte November fand dazu in der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Frankfurt eine Fachtagung statt.

„Unser Projekt zielt darauf ab, die Zusammen­arbeit zwischen den niedergelassenen Ärz­ten und Psychotherapeuten sowie den Mitarbeitern der Jugendhilfen und den Akteuren aus den Netzwerken Frühe Hilfen zu intensivieren. Dies soll in Form interprofessioneller Qualitätszirkel gelingen“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende der KV-Vertreter­ver­sammlung, Eckhard Starke. Auf den Qualitätszirkeltreffen sollen die Teilnehmer aus den verschiedenen Versorgungs­bereichen Fälle interprofessionell besprechen und diskutie­ren. Auf diese Weise sollen die Akteure künftig enger zusammenarbeiten und die Wege zwischen den Institutionen kürzer werden.

Das Projekt ist auch der Politik wichtig: „Kindern und ihren Eltern muss möglichst früh­zei­tig Hilfe und Unterstützung zukommen. Fachkräften aus dem Gesundheitsbereich kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu“, sagte der hessische Gesundheitsminister Stefan Grütt­ner (CDU) bei dem Treffen. Das Land unterstützt das Projekt auch finanziell, sodass es möglich ist, einen Projektkoordinator zu beschäftigen.

Dass die systematische Zusammenarbeit von Ärzten und Mitarbeitern der Jugendhilfe in gemeinsamen Qualitätszirkeln sinnvoll ist, hat bereits ein mehrjähriges Modellprojekt der Kassen­ärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der KV Baden-Württemberg gezeigt.

„Ärzte erkennen frühzeitig die Schwierigkeiten der Familien. Allerdings ist oft die medizi­ni­sche Hilfe allein nicht ausreichend, um die gesunde Entwicklung der Kinder nachhaltig zu fördern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Gassen, bei der Vorstell­ung der Evaluation 2014. Zusammen mit der Kinder- und Jugendhilfe in den sogenann­ten Frühen Hilfen sei dies besser möglich, so der KBV-Chef.

hil

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