Ausland

Neue Debatte über Legalisierung von Cannabis in Frankreich

  • Dienstag, 12. April 2016

Paris – Mit Kritik am Cannabis-Verbot hat ein französischer Staatssekretär eine neue Debatte über die Legalisierung des Rauschmittels losgetreten. „Cannabis ist sehr schlecht für die Gesundheit, insbesondere bei jungen Menschen“, sagte der Sozialist Jean-Marie Le Guen, der für die Beziehungen zwischen Parlament und Regierung zuständig ist, am Montagabend im Sender BFMTV. „Aber ein Verbot führt nicht zu weniger Konsum.“

Der private Cannabis-Konsum könnte für Erwachsene erlaubt werden, sagte der studierte Mediziner - „sicherlich nicht für junge Menschen unter 21 Jahren“.  Notwendig sei eine „Debatte“ über das Thema in den Reihen der regierenden Sozialisten.

Regierungssprecher Stéphane Le Foll erklärte am Dienstag, eine Legalisierung von Cannabis sei kein Thema. Auch Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem sagte, eine Freigabe der Droge stehe nicht auf der Tagesordnung. Es dürfe kein Signal ausgesandt werden, dass die Regierung im Kampf gegen Drogen nachlasse.

Die konservative Opposition warf Le Guen vor, sich bei der Jugend anbiedern zu wollen, die derzeit gegen die Pläne der Regierung für eine Reform des Arbeitsrechts mobil macht.

Zuspruch bekam Le Guen dagegen von Experten. Strafen für den Konsum von Cannabis abzuschaffen wäre ein „großer Schritt nach vorne“, sagte etwa Laurent Karila von der Pariser Universitätsklinik Paul-Brousse. Die strikte Verbotspolitik der vergangenen Jahrzehnte habe keine Erfolge erzielt. In den vergangenen Jahren hatten sich immer wieder einzelne sozialistische Politiker für eine Freigabe von Marihuana ausgesprochen.

afp

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