Ärzteschaft

Neue Diskussion um Termine in Facharztpraxen

  • Freitag, 31. Januar 2025
/momius, stock.adobe.com
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Berlin – Die Diskussion um die Wartezeiten von gesetzlich Versicherten auf Termine in fachärztlichen Praxen ist nach Einlassungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) neu aufgeflammt. „Wartezeit-Revolu­tion: Lauterbach gibt Blitz-Termingarantie beim Arzt“, titelte die Bild gestern nach einem Gespräch mit dem Minister.

„Der gesetzlich Versicherte bezahlt oft 400, 500, 600, 700 Euro pro Monat an Krankenkassenbeitrag. Und wenn er dann mal einen Termin benötigt, dann ist das Erste, was er hört: ‚Sind Sie privat versichert?‘ Und wenn er das mit ,Nein’ beantwortet, dann muss er oft monatelang auf einen Facharzttermin warten“, sagte er im Rahmen des Formats „BILD-Wahl-total-Wahllokal“.

Das sei nicht weiter hinzunehmen. „Wenn die Kassenärztliche Vereinigung in der Region das nicht umsetzen kann, dann muss das Honorar der Kassenärztlichen Vereinigung in diesem Bereich gekürzt werden“, drohte Lauterbach.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hatte bereits Ende Dezember zu der jetzt neu aufflammenden Diskussion Stellung bezogen. Rund 90 Prozent der Bürger seien gesetzlich krankenversichert, die meisten hätten „kaum oder nur geringe Wartezeiten“.

„Natürlich führt die freie Arztwahl dazu, dass besonders nachgefragte Praxen auch Wartezeiten haben“, sagte er. Gassen forderte in diesem Zusammenhang „eine zielgerichtete Patientensteuerung insbesondere im Akutfall“.

Von einer „maximale Gängelung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte“ durch die SPD-Pläne sprach heute der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (Spifa). Der Verband warnt vor einem staatlichen Eingriff in die privatrechtliche Praxisorganisation und damit einen Angriff auf das persönliche Eigentum von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

Für den Fall, dass „derart übergriffige Regelungen“ tatsächlich in die politische Agenda einziehen sollten, kündigte der SpiFa „entsprechende Maßnahmen“ an. „Deutschlands Fachärztinnen und Fachärzte werden sich diese Rechnung ohne den Wirt nicht bieten lassen,“ sagte der SpiFa-Hauptgeschäftsführer André Byrla.

hil

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