Hochschulen

Neue Forschungs­gruppe zur Behandlung chronischer Wunden in Jena

  • Freitag, 7. Juli 2017

Jena – Eine neue Forschungsgruppe „InflammAging“ in Jena soll neue Therapieansätze zur Behandlung von chronischen Wunden vor allem bei älteren Menschen entwickeln. Die Gruppe bündelt die Kompetenzen von Arbeitsgruppen der Pharmazie und der Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität sowie des Universitäts­klinikums Jena. Der Freistaat Thüringen fördert die Arbeit über drei Jahre mit insge­samt 700.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Laut der Gruppe erkranken in Deutschland 400.000 Menschen jedes Jahr an einem behandlungsbedürftigen Dekubitus. Diese Schädigung der Haut und des darunter­liegenden Gewebes betrifft besonders ältere Menschen. In der Folge können chroni­sche Entzündungsprozesse entstehen, die das Risiko für weitere Erkrankungen erhöhen können. „Anti-inflammatorische Strategien zur Prophylaxe und Therapie von derartigen Entzündungen sind daher ein wichtiges Forschungsfeld“, erläutert der Koordinator der neuen Forschungsgruppe, Stefan Lorkowski, vom Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Das interdisziplinäre Team setzt bei seiner Arbeit auf natürliche Inhaltsstoffe wie Triterpensäuren aus Weihrauch und daraus im menschlichen Körper entstehende Stoffwechselprodukte. Diese Stoffe besitzen entzündungshemmende Eigenschaften. Ihre chemische Struktur kann laut den Wissenschaftlern ihre Wirkung jedoch ein­schränken, da sie ihren eigentlichen Wirkort nicht oder nur sehr schlecht erreichen können. „Abhilfe zu diesem Problem soll die Verpackung der Naturstoffe in biotechno­logisch gewonnene Nanocellulose schaffen“, erklärt die am Projekt beteiligte Pharmazeutin Dagmar Fischer. 

Ein Industriebeirat soll sicherstellen, dass die Forschungsergebnisse rasch in die Praxis übertragen werden können.

hil

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