Politik

Neue Hepatitis-C-Mittel mit Zusatznutzen für neun von zehn Patienten

  • Freitag, 17. Juli 2015

Köln – Die Hepatitis-C-Medikamente Dasabuvir (Handelsname Exviera®) plus die feste Wirkstoffkombination von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir (Handelsname Viekirax®) haben für neun von zehn Erwachsenen mit einer chronischen Hepatitis-C-Infektion einen möglichen Zusatznutzen. Das berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer erweiterten Nutzenbewertung.

Die Präparate stehen seit Januar 2015 zur Verfügung. Bei einer Nutzenbewertung vom Mai 2015 hatte das IQWiG für insgesamt drei Patientengruppen einen Hinweis auf einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen festgestellt, nämlich bei vorbehandelten und nicht vorbehandelten Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1a sowie bei nicht vorbehandelten Patienten mit Genotyp 1b.

In einer Erweiterung hat das Institut nun nachgereichte Studiendaten des Herstellers bewertet. Demnach zeigen Ergebnisse eines indirekten Vergleichs für beide Medikamente einen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen auch bei vorbehandelten Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1b, wobei für alle vier Gruppen die Einschränkung gilt, dass sie noch keine Zirrhose aufweisen. Das Ausmaß dieses Zusatznutzens ist nicht quantifizierbar.

Dasabuvir und Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir sind ausschließlich in Kombination mit weiteren Arzneimitteln zugelassen, darunter auch Dasabuvir plus Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir.

Die vom G-BA bestimmten zweckmäßigen Vergleichstherapien waren jeweils entweder eine duale Therapie (Peginterferon plus Ribavirin) oder eine Triple-Therapie, das ist eine Kombination aus einem Proteaseinhibitor sowie Peginterferin und Ribavirin.

„Insgesamt sieht das IQWiG jetzt bei rund 90 Prozent der Patienten, für die die beiden Medikamente zugelassen sind, einen Zusatznutzen“, so das Fazit der Kölner Wissenschaftler.

hil

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