Neue internationale Leitlinie zu Diabetes-Typ-1 und Sport
Bayreuth – Eine neue Leitlinie zum Thema Sport und Bewegung für Typ-1-Diabetiker haben die Europäische Diabetes Gesellschaft (EASD) und die internationale Kinder Diabetes Gesellschaft (ISPAD) vorgestellt. Eine Arbeitsgruppe um Othmar Moser von der Universität Bayreuth hat sie im Fachmagazin Diabetologica publiziert (2024, DOI: https://doi.org/10.1007/s00125-024-06308-z).
In den vergangen Jahren haben automatisierte Insulinabgabesystemen (AID) die Optionen für Menschen mit Typ-1-Diabetes verbessert, die empfohlenen Glukosebereiche zu erreichen und einzuhalten. Für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist die Anwendung aber oft problematisch.
„Ein physisch aktiver Lebensstil bietet klar gesundheitliche Vorteile, kann jedoch Glukoseschwankungen verursachen, die für die aktuellen AID-Systeme eine Herausforderung darstellen“, sagte Moser vom Lehrstuhl Exercise Physiology & Metabolism an der Universität Bayreuth.
Zusammen mit 25 weiteren Experten aus dem Fachbereich Diabetes stellt er in der Publikation die aktuelle Erkenntnisse zu AID-Systemen zusammen. Zudem gibt die Leitlinie detaillierte praxisbezogene Empfehlungen für das Management von körperlicher Aktivität bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes, die AID-Technologie verwenden.
In der Leitlinie wird jedes verfügbare AID-System einzeln dargestellt und individuelle Empfehlungen zu deren Anwendung bei körperlicher Aktivität formuliert. Darüber hinaus werden unterschiedliche Reaktionen des Blutzuckerspiegels auf körperliche Aktivität behandelt und gestaffelte Therapieoptionen vorgestellt, um den Glukosespiegel in verschiedenen Altersgruppen im Zielbereich zu halten.
„Die Idee ist, dass auch Menschen mit Typ-1-Diabetes Sport machen können, ohne dem Risiko von glykämischen Schwankungen ausgesetzt zu sein. Das kann zugleich längerfristig das Risiko von Begleiterkrankungen minimieren und das Sozialsystem entlasten“, so Moser.
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