Neue Living Guideline zur Behandlung des Lungenkarzinoms veröffentlicht

Berlin – Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie ist eine Living Guideline der S3-Leitlinie „Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms“ erschienen. Die Federführung der Arbeit haben die Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Krebsgesellschaft übernommen.
Insgesamt sind im Rahmen der Living Guideline 15 neue Empfehlungen zur bestehenden S3-Leitlinie hinzugekommen, weitere 17 Empfehlungen wurden überarbeitet.
Insbesondere bei den früheren Lungenkarzinom-Stadien hat sich die Situation laut dem Autorenteam in den vergangenen Jahren sehr verändert. So wurden zum Beispiel neue Empfehlungen zur neoadjuvanten Immunchemotherapie, die vor einer Operation eingesetzt wird, in den Krankheitsstadien I, II und III aufgenommen.
Entsprechend haben die Autoren im Kapitel „Molekularpathologie“ die immunhistologischen Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten in frühen Krankheitsstadien ergänzt.
Bei der Behandlung von Patienten mit Metastasen im Stadium IV gibt es ebenso neue Therapiemöglichkeiten – in Form neuzugelassener Substanzen und neuer Kombinationsmöglichkeiten von Substanzen. Zudem gibt es Veränderungen im Bereich „Nachsorge“, die ebenfalls in der Leitlinie dargestellt werden.
Wolfgang Schütte, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, der die Arbeit koordiniert hat, sprach von einem „Meilenstein, um die Situation für Lungenkarzinom-Patientinnen und -Patienten in Deutschland weiter zu verbessern“.
„Living Guidelines“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie mindestens einmal jährlich aktualisiert werden müssen – während S3-Leitlinien in der Regel nur alle fünf Jahre aktualisiert werden.
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