Vermischtes

Neue Omikron-Sublinien legen zu

  • Freitag, 11. November 2022
/Photocreo Bednarek, stock.adobe.com
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Berlin – Die noch relativ neuen Omikron-Sublinien BQ.1 und BQ.1.1 werden immer häufiger in Deutschland nachgewiesen, das Niveau ist aber nach wie vor recht niedrig. Der Anteil von BQ.1.1 habe in einer Stichprobe von vorvergangener Woche bei mehr als vier Prozent gelegen, heißt es im Coronawochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) von gestern Abend.

„Auch in anderen Ländern ist BQ.1.1 bereits eine der am häufigsten nachgewiesenen Sublinien, wobei mit der Verbreitung von BQ.1.1 bisher keine Erhöhung der Krankheitslast beobachtet wird“, schreiben die Autoren. Der Anteil von BQ.1 in der Auswertung war demnach ungefähr gleich groß: mit knapp vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmlinge von BA.5 – der Omikronvariante, die seit Monaten für das Gros der Anste­ck­ungen hierzulande sorgt. Beide dürften sich nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC in den kommenden Wochen durchsetzen.

Berücksichtigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist von aktuell bereits höheren Anteilen auszugehen. Ersten Erkenntnissen zufolge können diese Erreger der Immunantwort von Geimpften und/oder Genesenen besser entgehen als ihre Vorgänger. Bisher gibt es Fachleuten zufolge jedoch keine Anzeichen, dass der etwa in so­zia­len Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 – „Höllenhund“ – Programm ist.

„Die Zahl der schwer verlaufenden Fälle geht weiter zurück“, hält das RKI daneben zur Entwicklung von ver­gangener Woche fest. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank in allen Bundesländern. Es sei aber nach wie vor nicht auszuschließen, dass die Fallzahlen wieder ansteigen.

Der Bericht bezieht sich größtenteils auf die vergangene Woche, als im Großteil der Bundesländer am Montag oder Dienstag Feiertag war. Teils waren auch noch Herbstferien. Diese beeinflussen laut RKI die Kontakt­an­zahl der Menschen, aber auch das Testverhalten. Im Bericht werden auch einige Daten herangezogen, die unabhängig sind von Labortests – seit kurzem zum Beispiel zur Viruslast im Abwasser.

In der vergangenen Woche zeigte sich laut Bericht bei drei von zwölf Standorten ein steigender Trend: in Potsdam, Bad Reichenhall und Hamburg (Süd). Bei den übrigen sei der Trend weiterhin fallend.

Wie bereits in den Vorwochen wird vor einem hohen Infektionsdruck jetzt im Herbst gewarnt – nicht nur mit Blick auf COVID-19, sondern auch wegen anderer Atemwegserkrankungen. Die Grippe- und die RSV-Welle haben bereits begonnen. RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus.

Der weitere Verlauf und der Schutz von Risikogruppen hänge, so schreibt das RKI, „ganz wesentlich“ von der Nutzung der Impfungen gegen COVID-19 und Grippe (gemäß Empfehlungen der Ständigen Impfkommission), dem Verhalten und der gegenseitigen Rücksichtnahme ab.

dpa

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