Neue S2k-Leitlinie zu Nierenerkrankungen und Schwangerschaft

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) eine neue Leitlinie vorgestellt, um die Versorgung von Patientinnen mit Nierenerkrankungen vor, während und nach der Schwangerschaft zu verbessern.
Zahlreiche weitere Fachgesellschaften und Organisationen haben an der Leitlinie mitgearbeitet. Die Kosten hat die DGGG getragen.
„Ziel der vorliegenden Leitlinie ist es, die Behandlungsmöglichkeiten von Schwangeren mit Nierenerkrankungen in allen relevanten Bereichen der Schwangerschaftsbetreuung zu standardisieren“, erläuterten die Vorsitzenden DGfN, Hermann-Joseph Pavenstädt, und der Präsident der DGGG, Anton Scharl.
Der Fokus liegt auf den Zusammenhängen der einzelnen Schwangerschaftsphasen mit der Nierenfunktion. Aber auch die Zeit vor der Schwangerschaft ist Thema der Leitlinie: Ärzte sollten Frauen mit chronischer Nierenkrankheit bereits vor der Schwangerschaft Frauen über das erhöhte und spezifische Risiko von Schwangerschaftskomplikationen aufklären, betonen die Autoren.
Die Leitlinie rät zum Beispiel, Frauen nach einer Nierentransplantation für das folgende Jahr sichere und effektive Verhütungsmethoden zu empfehlen.
Der Anteil der Frauen im gebärfähigen Alter mit einer chronischen Nierenerkrankung liegt laut der Leitlinie bei 0,1 bis vier Prozent. Eine Nierenfunktionseinschränkung hat laut den Autoren direkten Einfluss auf die Fertilität der Frau und geht im Falle einer Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind einher.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: