Ärzteschaft

Neue S3-Leitlinie zum Endometriumkarzinom

  • Freitag, 18. Mai 2018
Endometriumkarzinom /dpa
Endometriumkarzinom /dpa

Berlin – Das Leitlinienprogramm Onkologie hat eine interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge der Patientinnen mit Endometriumkarzinom vorgelegt. Sie soll dazu beitragen, überflüssige diagnostische Maßnahmen zu vermeiden und die Belastung der Patientinnen zu reduzieren.

Das Endometriumkarzinom ist eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut, die in Deutschland jährlich bei 11.000 Frauen diagnostiziert wird. Meist erkranken Frauen nach den Wechseljahren, in zehn bis 20 Prozent der Fälle tritt die Erkrankung jedoch vor der Menopause auf. Erste Anzeichen sind oft ungewöhnliche Blutungen aus der Scheide. 80 Prozent der Endometriumkarzinome werden im Stadium FIGO 1 diagnostiziert. In diesem Stadium lassen sich durch eine Operation und gegebenenfalls eine Bestrahlung Überlebensraten zwischen 81 und 90 Prozent erzielen.

Beim operativen Eingriff werden Gebärmutter sowie Eierstöcke und Eileiter beidseits entfernt, abhängig vom Stadium kann außerdem die Entfernung angrenzender Gewebe und der Lymphknoten im kleinen Becken nötig sein. Aufgrund der Studienlage kommen die Autoren der Leitlinie allerdings zum Schluss, dass bei Patientinnen mit einem östrogenabhängigen Typ-1-Karzinom im Frühstadium eine systematische Entfernung dieser Lymphknoten nicht als Routineverfahren empfohlen werden kann. Die aktuelle Studienlage spreche auch gegen eine adjuvante Chemo- oder Strahlentherapie bei frühen Typ-1-Endometriumkarzinomen.

Federführend bei der Erstellung der S3-Leitlinie waren die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).

hil/sb

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