Neue S3-Leitlinie zur Pankreatitis erschienen

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hat zusammen mit anderen Fachgesellschaften das aktuelle Wissen zur Pankreatitis in einer neuen S3-Leitlinie zusammengefasst.
Die häufigsten Ursachen für eine akute Pankreatitis sind Gallensteine und ein übermäßiger Alkoholkonsum. Obwohl es sich um eine gutartige Erkrankung handelt, die in der Regel binnen weniger Wochen überstanden ist, sterben bei einem schweren Verlauf bis zu 15 Prozent der Betroffenen an einem Organversagen. Hauptsymptome der akuten Pankreatitis sind plötzlich einsetzende, außerordentlich starke Oberbauchschmerzen.
„Entscheidend für den Behandlungserfolg ist es, die Erkrankung früh zu erkennen und den Schweregrad richtig einzuschätzen, um so zügig die passende Therapie einzuleiten“, sagte Markus Lerch, ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums München der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU). Gemeinsam mit Julia Mayerle, Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am LMU-Klinikum hat er die Arbeit an der Leitlinie koordiniert.
Der zweite Teil der Leitlinie beschäftigt sich mit der chronischen Pankreatitis. Wichtige Auslöser dieser Erkrankung sind langjähriger Konsum von Alkohol und Tabak. Auch bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sind Bauchschmerzen das wichtigste Symptom.
Eine weitere wichtige Therapieempfehlung betrifft in diesem Zusammenhang die Gallengangstenosen, die auf dem Boden einer chronischen Pankreatitis entstehen. Dabei handelt es sich um eine Verengung des großen Gallengangs vor der Einmündung in den Zwölffingerdarm.
Hier konnte laut den Leitlinienautoren inzwischen gezeigt werden, dass mit dem Endoskop eingesetzte Stents die Verengungen weiten und in etwa 80 Prozent der Fälle mindestens mittelfristig eine deutliche Besserung für die Betroffenen bedeuten.
Insbesondere bei der chronischen Form der Pankreatitis kommt es immer wieder vor, dass Patienten unter Mangelernährung leiden. Die beteiligten Fachgesellschaften haben deshalb Empfehlungen zur Ernährung in die Leitlinie aufgenommen.
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