Politik

Neuer Pay-for-Perfor­mance-Vertrag zur Versorgung von MS-Patienten

  • Donnerstag, 11. Oktober 2018
Entzuendung und Vernarbung der Myelinscheide 3D Illustration ag visuell adobe.stock.com
/ag visuell, stock.adobe.com

Düsseldorf – Einen Vertrag zur Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) mit dem Ende 2017 eingeführten Mavenclad (Cladribin-Tabletten) hat das Dienstleistungs­unternehmen der Betriebskrankenkassen GWQ ServicePlus mit dem Unternehmen Merck Serono geschlossen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die beteiligten Kassen keine zusätzlichen Therapiekosten tragen müssen, wenn Patienten trotz der Behandlung mit Mavenclad auf eine andere Therapie umgestellt werden müssen. In diesen Fällen übernimmt die Merck-Tochter die Mehrkosten für die zweite Therapie.

Das Therapieschema der Cladribin-Tabletten gibt vor, dass die Patienten lediglich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Medikamente erhalten, nämlich in den Wochen eins, fünf, 53 und 57. Damit wird laut den Zulassungsstudien von Mavenclad eine Wirksamkeit über einen Zeitraum von vier Jahren erreicht, ohne dass in den zwei Folgejahren weitere Cladribin-Tabletten verordnet und eingenommen werden müssen.

Hält die Wirksamkeit von Mavenclad nicht über vier Jahre an und der behandelnde Arzt stellt den Patienten auf eine andere Therapie um, gleicht Merck die Arzneimittel­kosten für diese Therapie aus.

Außerdem haben die Vertragspartner zusätzliche Maßnahmen für mehr Patienten­adhärenz vereinbart. So werden die behandelnden Ärzte von der GWQ ServicePlus AG erinnert, wenn im Folgejahr eine erneute Verordnung für Mavenclad fällig wird. 

Matthias Pfannkuche von Merck-Serono bezeichnete die Vereinbarung als „besonderen Beitrag zur weiteren Ausrichtung des Gesundheitssystems am tatsächlichen medizinischen Nutzen.“

Cladribin ist ein Analogon des DNA-Bausteins Desoxy-Adenosin. Seit August 2017 ist es zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit hochaktiver schubformiger MS zugelassen.

hil

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