Hochschulen

Neuer Strahlen­therapie-Simulator für den Unterricht an der Uniklinik Heidelberg

  • Dienstag, 4. Juni 2019
/maynagashev, stockadobecom
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Heidelberg – Einen Simulator für die Strahlentherapie hat das Universitätsklinikum Heidelberg in Betrieb genommen. Die Anschaffung hatte die Klaus-Tschira-Stiftung ermöglicht.

„Die moderne Strahlentherapie ist technisch höchst anspruchsvoll und wird immer komplexer. In der klinischen Routine ist es daher kaum noch möglich, angehenden medizinisch-technischen Radiologieassistenten sämtliche Einstellungen – vor allem in einer dem Patienten zumutbaren Zeit – zu erklären“, erläuterte Edgar Reisch, Pflege­di­rektor des Universitätsklinikums und Geschäftsführer der Akademie für Gesundheits­berufe AfG Heidelberg.

Am Simulator könnten sie sich nun unter realistischen Bedingungen und ohne Zeit­druck mit Bestrahlungstechnik und -konzepten vertraut machen. Der Simulator besteht aus zwei Rechnern nebst Software für die 3-D-Simulation, originalgetreuen Bedie­nungs­panel und Monitoren, sowie einem hochauflösenden Beamer, der den Linear­beschleuniger mit Auflagetisch und Patient auf einer Leinwand zeigt.

Die Auszubildenden, die während des Trainings 3-D-Brillen tragen, können sämtliche Berechnungen und Einstellungen vornehmen, die auch beim echten Gerät nötig und möglich sind, die virtuelle Bestrahlungseinheit auf der Leinwand reagiert entspre­chend. So können beispielsweise die Drehung des Tisches, Position und Bewegung der Gantry mit Beschleunigerkopf, der Abstand des Fokus zur Haut sowie der Winkel des Therapiestrahls jeweils passend eingestellt werden.

Anders als in der Realität macht der Simulator Bestrahlungsfeld, Therapiestrahl und Eindringtiefe sowie die Lage des Tumors, der Risikoorgane und des Bestrahlungsfel­des sichtbar. Passend dazu können computertomografische Schnittbilder einbezogen werden.

„Das verbessert nicht nur das anatomische Verständnis. Auch die unmittelbaren Aus­wirkungen von Fehlern, beispielsweise einer minimalen Abweichung bei der Lagerung des Patienten oder beim Bestrahlungswinkel, werden so sehr eindrücklich verdeut­licht“, erläuterte Gisela König, Leiterin der MTRA-Schule, die die Anschaffung des Simulators initiierte.

hil

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