Neues Förderprogramm gegen Ärztemangel in Niedersachsen
Hannover – Ein mehrstufiges Förderprogramm gegen den Ärztemangel vor allem in ländlichen Regionen hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen beschlossen. Ein Strukturfonds, in den die KV und die Krankenkassen jeweils zur Hälfte einzahlen, soll die dafür benötigten Mittel bereitstellen. Ärzte und Krankenkassen zweigen dafür je 0,1 Prozent der morbiditätsorientierten Gesamtverfügung ab. „Das sind über vier Millionen Euro jährlich. Damit können wir viel bewegen“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch. In Niedersachsen gibt es zurzeit 325 freie Hausarztsitze und 89 freie Facharztsitze.
Ärzte und Psychotherapeuten, die sich in bestimmten Regionen Niedersachsens niederlassen, sollen bis zu 60.000 Euro Investitionskostenzuschüsse bei Neugründung oder Übernahme einer Praxis erhalten. In Landstrichen, wo ärztliche Unterversorgung droht oder bereits eingetreten ist, können sogar bis zu 75.000 Investitionskostenzuschüsse fließen. Die neuen Praxen in diesen Regionen erhalten in der Startphase außerdem zwei Jahre lang über den Strukturfonds eine Umsatzgarantie.
Geld für bestimmte Regionen gibt es künftig auch für die Gründung von Zweigpraxen, für Arztpraxen auf den niedersächsischen Nordseeinseln, für die Beschäftigung von Weiterbildungsassistenten und für Medizinstudierende, die einen Teil ihrer Famulatur in einer Kassenarztpraxis absolvieren.
„Alle Partner im niedersächsischen Gesundheitswesen müssen weiterhin zusammenstehen, um eine flächendeckende ärztliche Versorgung für die Menschen in Niedersachsen zu erhalten“, appellierte der Vorstand der KV, Mark Barjenbruch und Jörg Berling.
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