Neues Forschungsprojekt zur integrativen Medizin in Bayern

Würzburg/Bamberg – Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert ein neues Projekt zur integrativen Medizin mit 360.000 Euro. Die integrative Medizin sieht vor, Möglichkeiten der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz bestmöglich zu nutzen.
Das Institut für Epidemiologie und Biometrie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), das Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Würzburg und die Klinik für Integrative Medizin am Klinikum Bamberg führen das Projekt namens „IMBAY-2020“ gemeinsam durch.
IMBAY-2020 besteht aus drei Teilprojekten. Eins davon beschäftigt sich mit dem Reizdarmsyndrom, das laut den Projektteilnehmern circa zehn Prozent der Bevölkerung betrifft. Symptome sind unter anderem diffuse Bauchschmerzen und Unregelmäßigkeiten bei der Verdauung, für die sich keine organische Ursache finden lässt.
„Was bisher fehlt, ist eine systematische Zusammenfassung und kritische Bewertung der naturheilkundlichen Studien sowie Empfehlungen zu Veränderungen des Lebensstils“, erläutert Thomas Keil, Professor für Prävention und Gesundheitsförderung an der JMU.
Das zweite Teilprojekt ist eine Interventionsstudie für Patienten mit Morbus Crohn. Die Wissenschaftler untersuchen ein multimodales Programm zur Stressreduktion und Verbesserung des Lebensstils bei der entzündlichen Darmkrankheit.
Ein Schwerpunkt liegt auf naturheilkundlichen Anwendungen und Selbsthilfestrategien. Projektleiter ist Jost Langhorst, Leiter der neuen Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde in Bamberg.
Im dritten Teilprojekt wird unter Federführung der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg eine bayernweite Umfrage unter Unikliniken und anderen Krankenhäusern zum Status der Integrativen Medizin durchgeführt.
Ziel ist es, einen Überblick über das Spektrum und die Akzeptanz naturheilkundlicher Verfahren und Lebensstil-Interventionen in unterschiedlichen Fachgebieten zu gewinnen.
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