Hochschulen

Neues Forschungsprojekt zur Versorgungsqualität in Notaufnahmen

  • Mittwoch, 24. Januar 2018
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Magdeburg – Unfallchirurgen des Universitätsklinikums Magdeburg untersuchen zusammen mit verschiedenen Partnern, welche Kennzahlen etwas über die Versor­gungsqualität in Notaufnahmen aussagen. Der Innovationsfonds fördert das Projekt ENQuIRE – Evaluierung der Qualitätsindikatoren von Notaufnahmen – für 3,5 Jahre mit rund drei Millionen Euro. 

Im Augenblick werden pro Jahr rund 21 Millionen Patienten in den Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser behandelt. Laut der Projektgruppe fehlen aber Untersuchun­gen zum Zusammenhang zwischen Qualitätskriterien, die in der Notaufnahme messbar sind, und den mittelfristigen patientenbezogenen Ergebnissen der Behandlung in der Notaufnahme.

Studie für TK-Versicherte

Zwar existierten Vorschläge für Qualitätskriterien, bislang sei jedoch nicht geklärt, welche dieser Kennzahlen tatsächlich etwas über die Ergebnisse und den Erfolg einer medizinischen Behandlung aussagten. Insbesondere fehlten Untersuchungen zu Spätfolgen einer Notaufnahmebehandlung. 

Die Wissenschaftler wollen im Rahmen des Projektes Behandlungsdaten auf Basis des Notaufnahmeprotokolls mit Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK) verknüp­fen. So können sie untersuchen, in welchem gesundheitlichen Zustand die Patienten vor der Notaufnahmebehandlung waren und wie sich die Gesundheit danach entwickelt hat. An der Studie teilnehmen können TK-Versicherte, die aktiv aufgeklärt wurden und in die Teilnahme schriftlich eingewilligt haben.

„Nachdem wir uns schon seit vielen Jahren mit der standardisierten und elektronischen Dokumentation in Notaufnahmen befassen, ist eine Verknüpfung mit Krankenkassen­daten der nächste konsequente Schritt, da nur so auch die Ergebnisqualität der Notaufnahmebehandlung beurteilt werden kann“, erläuterte Felix Walcher, Direktor der Universitätsklinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg. Die Ergebnisse des Projekts ENQuIRE sollen die Grundlage für ein standardisiertes und umfassendes Qualitätsmanagement in den Notaufnahmen legen.

An dem Projekt beteiligen sich neben der Magedeburger Unfallchirurgie das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Otto-von-Guericke-Universität Magde­burg, die Abteilung Medizinische Informatik der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg, die TK und das Wissenschaftliche Institut der TK, das Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM) der Universität Witten Herdecke, der Fachbereich Gesundheitswesen der Hochschule Niederrhein und der Forschungsbereich Notfall- und Akutmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

hil

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