Ärzteschaft

Neues Modellprojekt zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung in Sachsen

  • Donnerstag, 10. April 2025
/picture alliance, Westend61, Sergei Anischenko
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Dresden – Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) hat gemeinsam mit den sächsischen Krankenkassen ein Modellprojekt für eine Versorgerpraxis im Ort Niedercunnersdorf gestartet.

In dieser Praxis betreut speziell geschultes nicht ärztliches Personal die Patienten und führt delegationsfähige Leistungen aus. Im Bedarfsfall kann ein Arzt oder eine Ärztin im Rahmen einer Videosprechstunde hinzugezogen werden.

Zudem wird einen Tag in der Woche ein Arzt vor Ort in Niedercunnersdorf für Sprechstunden anwesend sein.

„Die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Sachsen erfordert neue, gezielte Maßnahmen und innovative Lösungen“, sagte Sylvia Krug, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen.

Die hausärztliche Versorgerpraxis in Niedercunnersdorf stelle dabei einen wichtigen Baustein dar, denn sie kombiniere Telemedizin mit delegierbaren Leistungen, um ärztliche Ressourcen effizient und zielgerichtet einzusetzen.

In der Praxis sollen vorrangig Routineuntersuchungen bei Patienten mit fest definierten Diagnosen anhand standardisierter Untersuchungs- und Behandlungsabläufe erfolgen.

Dies können der KV zufolge unter anderem Blutabnahmen, Wundprävention und -versorgung sowie Impfungen sein. Zusätzlich sei die Befundung und Behandlung im Bedarfsfall durch Hausärzte per Videokonferenz oder an den Präsenztagen möglich.

„Gemeinsam mit der KV gehen die gesetzlichen Krankenkassen im Freistaat neue Wege, um die medizinische Versorgung in der Oberlausitz auch unter schwierigen Bedingungen dauerhaft zu sichern“, sagte Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK Plus.

Durch den gezielten Einsatz von qualifiziertem Praxispersonal, moderner Technik wie der Videosprechstunde und einem koordinierten Zugang zu Hausärzten entstehe ein innovatives Angebot, das den Menschen vor Ort echte Versorgungssicherheit biete – ohne lange Wege und mit viel persönlicher Nähe.

Wenn die Menschen vor Ort das Modellprojekt annehmen, könne es zum Prototyp für weitere Versorgungspraxen in ländlichen Regionen werden, betonte er.

hil

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