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Neues Studienzentrum für Bewegungsforschung in Mainz

  • Dienstag, 4. August 2020
/SciePro, stock.adobe.com
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Mainz – Die Universitätsmedizin Mainz hat ein neues Studienzentrum für Bewegungs­forschung (SZB) eingerichtet. Ziel ist, Bewegungsstörungen besser zu verstehen und neuartige Formen der Diagnostik und Therapie für verschiedene Erkrankungen des Be­wegungsapparates zu entwickeln.

An dem Zentrum beteiligen sich laut der Uniklinik insbesondere das Zentrum für Ortho­pädie und Unfallchirurgie und das Institut für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation.

„Wir wollen mit diesem Studienzentrum über die regionalen Grenzen hinaus Versor­gungs­qualität und Genesung der Patienten mit Bewegungsstörungen fördern und so deren Mo­bilität und Lebensqualität steigern“, sagte Philipp Drees, Direktor des Zentrums für Ortho­pädie und Unfallchirurgie.

In dem neuen Studienzentrum sollen sich Mediziner, Physio- und Ergotherapeuten sowie Vertreter anderer Heilberufe und Sportwissenschaftler interdisziplinär mit dem gesunden und krankhaften Bewegungsverhalten des Menschen auseinandersetzen.

Das Spektrum der wissenschaftlichen Arbeiten soll von der Grundlagenforschung bis hin zu praxis­orientierten Forschungen reichen. Dabei wollen die Wissenschaftler auch künst­liche Intelligenz zur Auswertung der Studiendaten für ihre Forschungen nutzen.

„Wie lassen sich Rückenschmerzen oder auch Wirbelsäulenfehlbildungen besser diagnos­tizieren und behandeln? Welchen Einfluss haben Hüft- und Kniegelenksarthrosen auf in­dividuelle Bewegungsmuster und die Funktionstüchtigkeit der Wirbelsäule?“ lauten exem­plarische Forschungsfragen der Wissenschaftler.

Ein zentrales Element des neuen Studienzentrums wird das „MotionLab“ sein. Mithilfe die­ses Labors zur dynamischen Bewegungsanalyse untersuchen die Wissenschaftler, in­wieweit es möglich ist, jedes einzelne Segment der Wirbelsäule dreidimensional während des Gehens auf einem Laufband ohne den Einsatz von radioaktiver Strahlung darzu­stellen.

Hierfür vermisst das System synchron die segmentale Wirbelsäulenbewegung und die Bewegungen des Beckens, der Beinachsen sowie der Füße und den Fußdruck eines Men­schen.

Dadurch können die Forscher die Wirbelsäule und ihre Funktionsfähigkeit rekonstruieren, die Bewegung jedes einzelnen Wirbelsäulen-Segmentes dreidimensional analysieren und somit das Verhältnis zwischen den einzelnen Gangphasen und den jeweiligen Wirbelkör­perpositionen beurteilen.

hil

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