Neues Studienzentrum für Bewegungsforschung in Mainz

Mainz – Die Universitätsmedizin Mainz hat ein neues Studienzentrum für Bewegungsforschung (SZB) eingerichtet. Ziel ist, Bewegungsstörungen besser zu verstehen und neuartige Formen der Diagnostik und Therapie für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates zu entwickeln.
An dem Zentrum beteiligen sich laut der Uniklinik insbesondere das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie und das Institut für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation.
„Wir wollen mit diesem Studienzentrum über die regionalen Grenzen hinaus Versorgungsqualität und Genesung der Patienten mit Bewegungsstörungen fördern und so deren Mobilität und Lebensqualität steigern“, sagte Philipp Drees, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie.
In dem neuen Studienzentrum sollen sich Mediziner, Physio- und Ergotherapeuten sowie Vertreter anderer Heilberufe und Sportwissenschaftler interdisziplinär mit dem gesunden und krankhaften Bewegungsverhalten des Menschen auseinandersetzen.
Das Spektrum der wissenschaftlichen Arbeiten soll von der Grundlagenforschung bis hin zu praxisorientierten Forschungen reichen. Dabei wollen die Wissenschaftler auch künstliche Intelligenz zur Auswertung der Studiendaten für ihre Forschungen nutzen.
„Wie lassen sich Rückenschmerzen oder auch Wirbelsäulenfehlbildungen besser diagnostizieren und behandeln? Welchen Einfluss haben Hüft- und Kniegelenksarthrosen auf individuelle Bewegungsmuster und die Funktionstüchtigkeit der Wirbelsäule?“ lauten exemplarische Forschungsfragen der Wissenschaftler.
Ein zentrales Element des neuen Studienzentrums wird das „MotionLab“ sein. Mithilfe dieses Labors zur dynamischen Bewegungsanalyse untersuchen die Wissenschaftler, inwieweit es möglich ist, jedes einzelne Segment der Wirbelsäule dreidimensional während des Gehens auf einem Laufband ohne den Einsatz von radioaktiver Strahlung darzustellen.
Hierfür vermisst das System synchron die segmentale Wirbelsäulenbewegung und die Bewegungen des Beckens, der Beinachsen sowie der Füße und den Fußdruck eines Menschen.
Dadurch können die Forscher die Wirbelsäule und ihre Funktionsfähigkeit rekonstruieren, die Bewegung jedes einzelnen Wirbelsäulen-Segmentes dreidimensional analysieren und somit das Verhältnis zwischen den einzelnen Gangphasen und den jeweiligen Wirbelkörperpositionen beurteilen.
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