Hochschulen

Neues Zentrum für Amyloidose-Patienten in Berlin

  • Freitag, 23. Oktober 2020

Berlin – Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat zusammen mit einem Industriepart­ner ein interdisziplinäres Zentrum zur Behandlung der Stoffwechselerkrankung Amylo­idose eröffnet.

„Unser Ziel ist, Patienten, die an dieser zerstörerischen Erkrankung leiden, bestmöglich zu behandeln und das ACCB langfristig als Exzellenzzentrum zu etablieren“, sagte Katrin Hahn, Neurologin an der Charité und eine Sprecherin des „Amyloidosis Center Charité Berlin“ (ACCB).

Die Kooperation mit dem biopharmazeutische Unternehmen Alnylam umfasst laut der Universitätsklinik auch gemeinsame wissenschaftliche Studien und Publikationen. Außerdem plant das ACCB, Fachkonferenzen auszurichten und eine interdisziplinäre Datenbank beziehungsweise ein Register aufzubauen, um Patientendaten kontinuierlich zu erfassen und auszuwerten.

Zudem ist geplant, eine patientenfokussierte App zu entwickeln sowie Fortbildungs- und Aufklärungsveranstaltungen für Patienten, Ärzte und klinische Einrichtungen zu organi­sieren.

„Bisher ist die Versorgung von Amyloidose-Patienten in Deutschland sehr dezentral organisiert. Es existieren nur wenige auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Strukturen“, sagte Fabian Knebel, leitender Oberarzt Kardiologie und Angiologie an der Charité und eben­falls Sprecher des ACCB.

„Sei es in der Neurologie, Hämatologie, Nephrologie, Gastroen­terologie, Schmerzmedizin, Ophthalmologie, Chirurgie oder eben auch in der Kardiologie – die bestmögliche Versor­gung von Amyloidose-Patienten bietet immer der multidis­ziplinäre Ansatz“, betonte er.

Die „hereditäre Transthyretin (TTR)-vermittelte Amyloidose“ ist eine erbliche, fortschrei­tend beeinträchtigende und oft tödlich verlaufende Erkrankung, die durch Mutationen im sogenannten TTR-Gen ausgelöst wird. Das TTR-Protein wird hauptsächlich in der Leber gebildet und ist normalerweise Transportprotein von unter anderem Vitamin A.

Mutationen im TTR-Gen führen zur Ablagerung von abnormen Amyloid-Proteinen. Dadurch kann es zu Schädigungen von Körperorganen und Geweben kommen, beispiels­weise in den peripheren Nerven und im Herzen.

hil

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