Ausland

Neugeborene in Venezuela nach Stromausfall in Klinik gestorben

  • Montag, 19. Februar 2018

Caracas – Sechs Neugeborene sind wegen eines Stromausfalls in einem venezola­nischen Krankenhaus gestorben. Die Babys waren auf der Säuglingsstation der Klinik in dem Ort San Félix wegen angeborener Lungenleiden an Beatmungsgeräte ange­schlossen, wie Jesús Hernández, Mitglied einer Hilfsorganisation, sagte. Als am vergangenen Mittwoch der Strom ausfiel, hätten Ärzte und Eltern versucht, die Babys manuell zu beatmen.

Nach vier Stunden seien die Säuglinge aber gestorben, sagte Hernández, der mit anderen Freiwilligen dringend benötigte Sachspenden für Krankenhäuser in Venezuela sammelt. Nach seinen Angaben fällt in der Klinik in San Félix im Osten des Landes bis zu zweimal täglich der Strom aus. „Wer übernimmt Verantwortung für diese Morde?“, fragte der Oppositionspolitiker José Olivares. Die Stromversorgung in den Kranken­häusern müsse sicher sein.

Die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela hat auch für die Gesundheitsversorgung in dem Land gravierende Folgen. Vielerorts fehlen Medikamente oder medizinisches Gerät. Die Kindersterblichkeit stieg 2016 um gut 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.

In vielen Regionen sind Stromausfälle an der Tagesordnung. Die Regierung schiebt dies auf Sabotageakte, die Opposition hingegen macht Versäumnisse der Behörden für den schlechten Zustand der Infrastruktur verantwortlich.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung